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Der Tischtennis-Spezialist

Matthias Bormann hat mit einem Internethandel angefangen und eröffnet jetzt einen besonderen Laden in Dipps.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Das zweite Spezialgeschäft binnen kurzer Zeit hat in Dippoldiswalde eröffnet. Nach dem Angelladen am Markt hat Matthias Bormann in der Gartenstraße einen Laden für Tischtenniszubehör aufgemacht. Der Laden ist neu, aber nicht das Geschäft, das dahinter steht. Im Internet ist Matthias Bormann aus Dippoldiswalde schon seit zwei Jahren mit seinem Versand „tt-shop.de“ aktiv. Der gebürtige Leipziger ist mit 13 Jahren zum Tischtennis gekommen, und hat dann an der TU Chemnitz Sportwissenschaften studiert. Dort hat er einen Sportkurs an der Uni geleitet, an dem auch eine Studentin aus Dippoldiswalde teilnahm. Daraus hat sich mehr entwickelt. Die beiden sind zusammengezogen, wohnen heute in Dippoldiswalde, haben inzwischen zwei Kinder und wollen nächstes Jahr heiraten.

Wegen des Umzugs hat Bormann auch den Verein gewechselt. Vom ESV Lok Beucha ging er zu Post SV Dippoldiswalde. Hier spielt er mit der 1. Mannschaft in der Bezirksliga und trainiert die Jugendlichen im Verein. Er hat auch eine C-Lizenz als Tischtennistrainer.

Während seines Studiums hat er bereits für einen Online-Shop gearbeitet und Erfahrungen beispielsweise mit der Suchmaschinen-Optimierung gesammelt. Auch nach dem Studienabschluss als Sportwissenschaftler war er weiter für ein Online-Geschäft tätig, das Teams in verschiedenen Sportarten ausgestattet hat. Das Wissen und die Erfahrung, die er dabei erworben hat, wandte er schließlich auf den Tischtennissport an und machte sich selbstständig. Er eröffnete vor zwei Jahren seinen „tt-shop“ im Internet. Die Elternzeit seiner Kinder hat er genutzt, um sein Geschäft aufzubauen. Basis dafür war anfangs seine Wohnung in der Dippser Herrengasse.

Bei ihm können die Kunden ihre Tischtennis-Schläger individuell zusammenstellen. Wer den Ball besser kontrollieren will, bestellt einen mit weicherem Holz in Verbindung mit weicheren Belägen. Wer aggressiver spielen will, nimmt härteres Holz und den dazu passenden Belag. Die werden miteinander verklebt. Bis zur Decke hoch stehen die Schränke mit den Belägen, sortiert nach Hersteller, Stärke und anderen Eigenschaften. Die Unterschiede sind schon beim Klopftest mit dem Fingerknöchel zu spüren und zu hören.

Das Geschäft hat sich dann so gut entwickelt, dass er dafür mehr Räume benötigt. Außerdem hat der Internethandel bei Sportartikeln seine Grenzen. Daher hat Bormann sich einen Laden gesucht, der zusätzliche Räume bietet. Die hat er in der Dippoldiswalder Gartenstraße gefunden, in einem früheren Spirituosengeschäft, dessen Räume schon eine Zeit lang leer standen.

Sein Tischtennis-Shop besteht aus einem kleinen Raum mit Regalen, Sitzmöglichkeiten und einem Tresen. Seitlich schließt sich ein zweiter Raum an, in dem eine Tischtennisplatte steht. Hier können die Kunden mit dem Inhaber als Partner Schläger oder Bälle ausprobieren. Eine Möglichkeit, welche das Internet nie bieten kann. Für die Kunden nicht sichtbar sind Lager und Werkstatt dahinter, wo gerade Mandy Felix, eine von zwei Teilzeitmitarbeiterinnen, Beläge zuschneidet und neue Schläger damit beklebt, individuell nach Kundenwunsch. Täglich verschickt der „tt-shop“ um die zehn Pakete.

Damit hat Bormann eine solide wirtschaftliche Basis, auf der er seinen Laden entwickeln will. Er geht davon aus, dass allein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 32 Tischtennisvereine aktiv sind, im Raum Dresden rund 150 Vereine. Die Spieler dort kaufen ihre Ausrüstung nicht im Baumarkt. Wer regelmäßig an der Platte steht, braucht alle halbe Jahre einen neuen Belag und alle paar Jahre ein neues Holz. Dazu kommen auch noch Hobbyspieler, die auch Ansprüche an ihr Material stellen. Er geht davon aus, dass Sportler, die Zeit und Geld in ihr Hobby stecken, auch bereit sind, einige Kilometer zu fahren, um etwas ausprobieren zu können.

Bormann will sich jetzt in Dippoldiswalde als Tischtennis-Spezialist etablieren. Er kann sich aber auch vorstellen, andere Sportarten mit zu bedienen, beispielsweise Teams auszustatten. Artikel wie Schuhe oder Sporttaschen hat er bereits im Angebot, die auch für andere Sportler oder modisch Interessierte etwas bieten. Auf längere Sicht kann er sich vorstellen, das Angebot über Tischtennisartikel in Richtung auf ein allgemeines Sportgeschäft hin zu erweitern.