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Maika Jorgel ist am Ziel. Die Dippserin kann ihre erste eigene Hausarzt-Praxis eröffnen – in Geising.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Altenberg. Die Möbel sind schon da. Auch die Computertechnik steht bereits. Dennoch ist bis zum 9. Juli noch einiges zu tun, sagt Maika Jorgel. Dann möchte die Allgemeinärztin aus Dippoldiswalde ihre Praxis am Geisinger Bahnhof eröffnen. Die Ärztin ist zuversichtlich, dass die Zeit bis dahin reicht, um die Räume so einzurichten, dass sich ihre Mitarbeiter und die Patienten wohlfühlen.

In diesem ehemaligen Getränkemarkt am Geisinger Bahnhof entstand eine Hausarztpraxis. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin Maika Jorgel wird hier in wenigen Tagen ihre Türen öffnen.
In diesem ehemaligen Getränkemarkt am Geisinger Bahnhof entstand eine Hausarztpraxis. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin Maika Jorgel wird hier in wenigen Tagen ihre Türen öffnen. © Egbert Kamprath

Seit Februar ist schon viel geschehen. Die Bauarbeiter gaben sich die Klinke in die Hand, sie wechselten Fenster und Heizung aus, legten einen neuen Fußboden. Es war aufwendig, die Räume vorzurichten, die vorher unter anderem von einem Getränkehandel genutzt wurden. Eine große Hilfe sei ihr der Lauensteiner Bauunternehmer Heiko Zier gewesen, erzählt Maika Jorgel. Er habe ihr schon bei der Suche nach passenden Räumen geholfen, in Altenberg, Bärenstein und in Geising. „Das war gar nicht so einfach“, erinnert sie sich. Auch in Geising war es etwas kompliziert. Doch letztlich gelang es. Den Praxisstandort findet sie ideal. Der Zug hält quasi vor der Tür, ein paar Meter weiter gibt es eine Bushaltestelle, an der einige Linien halten. Zur Geisinger Innenstadt ist es nicht weit. Und außerdem gibt es hier genügend Parkplätze. Das alles hat ihr auf Anhieb gefallen. Deshalb nahm sie Ziers Angebot an. Seine Baufirma half auch beim Innenausbau. Obwohl oft mehrere Gewerke zugleich am Arbeiten waren, habe alles gut funktioniert. „Die Zusammenarbeit mit den Handwerkern war top“, lobt die 43-Jährige.

Alles ist so gebaut worden, wie sie es geplant hat. „Vielleicht muss der Warteraum noch eine Tür bekommen“, sagt sie. Ob das notwendig ist, werde sich in den kommenden Wochen zeigen. Wer sich die Praxisräume genauer anschaut, dem wird eine Farbe immer wieder begegnen: Grün. Das sei kein Zufall, beteuert die Ärztin. „Ich bin ein Grün-Mensch“, erzählt sie. Und wer es ganz genau wissen will: Das Grün, das in der Praxis an verschiedenen Stellen auftaucht, ist Kiwi-Grün. Ansonsten hat die Ärztin versucht, ihre Praxis so zu konzipieren, dass die Arbeit optimal laufen kann. Es gibt einen Vorraum mit Wartebereich, den Raum mit der Rezeption, das Wartezimmer, zwei Behandlungszimmer und einen Laborraum. Zur Praxis gehören auch ein Büro und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche. Weil ihre Praxis barrierefrei ist, gibt es auch ein großräumiges Behinderten-WC.

Wie es am ersten Tag laufen wird, vermag sie nicht zu sagen. Es ist ihre erste Praxiseröffnung und sollte auch ihre letzte sein. Schließlich ist das Einrichten einer Praxis ein Kraftakt, der viel Zeit und Geld kostet. Wie viel, möchte sie nicht verraten. Das Einrichten hat aber Dimensionen angenommen, die denen eines Hausbaus gleichen. „Und genauso fühlt man sich“, sagt sie. Dennoch hat sie den Schritt nicht bereut. Denn hier in Geising kann sie ihren Traum von der eigenen Praxis erfüllen.

Den Grundstein dafür legte sie 2002, als sie das Medizinstudium an der Technischen Universität Dresden aufnahm. Sechs Jahre später schloss sie es ab. Sie begann eine mehrjährige Facharztausbildung, sie arbeitete in verschiedenen Bereichen in Krankenhäusern und in Facharztpraxen. Die Wechsel nahm sie gern in Kauf. Denn sie wollte bei möglichst vielen Fachärzten arbeiten, um zu lernen. Maika Jorgel arbeitete als angestellte Ärztin in der Urologie, in der Chirurgie, in der Inneren Medizin sowie bei einem Hautarzt und einem Kinderarzt. Überall hat sie etwas dazu gelernt.

Besonders wichtig war ihr, sich auch mit Kinderheilkunde zu beschäftigen. Und das lag nicht nur daran, dass sie selbst Mutter ist, sondern weil sie weiß, dass es im Osterzgebirge wenig Kinderärzte gibt. Damit die kleinen Patienten ihre Scheu beim Betreten der Praxis verlieren, hat sie im Wartebereich eine kleine Spielecke eingerichtet. Spielzeug wird es auch in einem der beiden Behandlungsräume geben.

Man darf gespannt sein, wie die Geisinger und die anderen Osterzgebirgler die neue Praxis annehmen.