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Der Laden im Laden

Gute Kunde – nicht nur für die Burgstraße – ein neues Geschäft öffnet in der Burgstraße.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Eigentlich sollte Schluss sein: Wolf Sander verkaufte seine Buchhandlung, stieg aufs Rennrad, genoss den Tag bei einem Glas Rotwein. Doch nach sechs Wochen hatte er genug vom Pensionärsdasein. Und so steht er jetzt in dem kleinen Buchladen auf der Burgstraße 23 und macht das, was er sein Leben lang gemacht hat – er berät Kunden und verkauft Bücher.

Dass es ihn auf seine „alten Tage“ von Illertissen, das liegt südlich von Ulm, nach Meißen verschlagen hat, liegt an den Möglichkeiten, die soziale Netzwerke bieten. In einem von ihnen lernte er Jens Köster kennen. Der ist eigentlich in München zu Hause, schreibt selber Sachbücher, die jungen Unternehmern helfen sollen, in die Spur zu finden. Und er hat die Burgstraße 23 gekauft und sanieren lassen (SZ berichtete). Die Liebe zum Buch verbindet die beiden Männer und so entschloss sich Wolf Sander, nach Meißen zu gehen. Am vergangenen Freitag eröffneten sie den Buchladen.

Präsentiert wird ein handverlesenes Sortiment von 300 Titeln. So stehen Bücher in den Regalen, die andernorts nur zu bestellen sind, etwa Egon Strittmatters „Der Laden“ oder eine Neuübersetzung von Isaak Babels „Die Reiterarmee“, dazu ausgewählte Regionalia, schöne Sachbücher über Blumen und Schmetterlinge und natürlich Krimis und, und, und. Alle Bücher sind aus der Folie befreit: „Jeder kann sich hinsetzen und in das Buch hineinlesen, und einen Kaffee oder Tee gibt´s auch dazu, natürlich kostenlos“, sagt Wolf Sander.

Jetzt läuft erst einmal eine Testphase, dabei soll geschaut werden, was die Leute wie annehmen oder nachfragen. Und: Es wird auch Autoren-Lesungen in dem kleinen Laden geben – für Bücherfreunde und Kulturliebhaber eine frohe Kunde.