Von Katharina Klemm
Sächsische Schweiz. Wanderwege leben dadurch, dass sie begangen werden. Was für einen Baum die Sonne, seien also die Menschen für den Wanderweg, sagte Dr. Rolf Böhm am Sonnabend zur Eröffnungsveranstaltung der neuen Trekkingroute Forststeig Elbsandstein. Diese plante der Staatsbetrieb Sachsenforst gemeinsam mit der tschechischen Forstverwaltung, Lesy CR. Sie entwickelten eine siedlungsferne, mehrtägige, grenzüberschreitende Walderlebnisroute im linkselbischen Bereich des Elbsandsteingebirges. Sie soll ein besonderes Naturerlebnis möglich machen und richtet sich vor allem an trittsichere und geübte Wanderer.
Der Forststeig-Start
Am Sonnabend ist diese neue Wanderroute quasi eingepflanzt worden. Die Menschen müssten sie nun zum Wachsen und Gedeihen bringen, sagte Böhm weiter. Und das werden sie sicher. Denn neben Staatsminister Thomas Schmidt, Zdenek Ruzek von der tschechischen Forstverwaltung, Vize-Landrat Heiko Weigel sowie dem Leiter des Nationalparks Sächsische Schweiz, Dietrich Butter, waren etwa 180 Interessierte vor Ort. Sie alle hatten sich angemeldet, um der Eröffnungsveranstaltung im Nationalparkbahnhof Bad Schandau und auf dem Forststeig dabei sein zu können.
Mit solch einem Interesse hatte man beim Sachsenforst nicht gerechnet. „Wir dachten, es kommen etwa hundert Personen“, sagte Uwe Borrmeister, Leiter des zuständigen Forstbezirk Neustadt. Bei den angebotenen Försterwanderungen wollten etwa 140 Personen dabei sein und einen ersten Eindruck der etwa 100 Kilometer langen Tour bekommen. Eine von ihnen ist Birgit Knöbel. Sie arbeitet beim Tourismusverband Erzgebirge und ist dort auch für Wandern und Wegequalität zuständig. „Ich erhoffe mir vom Forststeig spannende Pfade und besonders wandererfreundliche Wege ohne jeglichen Asphalt“, sagt sie. Vor allem wollte sie jedoch die Biwakplätze und Trekkinghütten sehen. Die seien nämlich auch für das Erzgebirge interessant.
Wissenswertes zu Trekkinghütten und den Tickets
Mit den fünf Hütten und drei Biwakplätzen bietet der Sachsenforst den Wanderern, die sich die sieben Etappen vornehmen, die Möglichkeit, in der Natur zu übernachten. Sind in einer der angesteuerten Unterkunft einmal alle Plätze besetzt, gibt es außerdem die Möglichkeit, einen der vielen Forststeig-Partner anzusteuern. Dort kann man sogar Trekkingtickets, die man für die Hütten und Biwaks benötigt, auf den Übernachtungspreis anrechnen lassen. Außerdem könne man dort auch Trinkwasser auffüllen, sagt Borrmeister. Das gibt es nämlich nicht an den Trekkinghütten. Man sollte daher immer genügend Wasser im Rucksack haben und jede Möglichkeit zum Auffüllen nutzen. Auch wenn die Flasche noch nicht leer ist, so Borrmeister. In Karten seien Quellen eingezeichnet. Für diese sollte man jedoch immer einen Wasserfilter nutzen.
Alle wichtigen Informationen rund um den Forststeig gibt es seit Sonnabend nicht nur in Broschüren, sondern auch auf der offiziellen Internetseite. Dort finden Wanderer auch Karten und GPS-Daten zum Herunterladen. Unterwegs ist die Route durch einen senkrechten gelben Strich markiert. In Karten wird sie mit einem gelben „F“ auf grünem Grund eingezeichnet.