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Der Feuerqualle getrotzt

Ein lästiger Kontakt im Wasser kostet zehn Minuten. Einer Schweizerin macht es nichts aus.

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© BRUCE OMORI/EPA-EFE/REX/Shutters

Von Jens Marx

Ironman, Hawaii, Ort für große Gefühle. Nicht nur beim neuen Rekordzeit-Gewinner Patrick Lange. Auf der Lavainsel spielt sich so manches persönliches Drama und Happy End ab.

Erster Ironman versucht es noch mal

Gordon Haller wird der erste Ironman bleiben. Er gewann das erste Rennen. Der ehemalige Taxifahrer wollte es nun noch einmal wissen und ging in der Altersklasse 65 bis 69 an den Start. Auf der Laufstrecke war das Rennen diesmal aber vorzeitig für den 68-jährigen Amerikaner beendet.

Rückkehr trotz eines Genickbruchs

Tim Don waren Stolz und Rührung anzumerken. „Ich bin einfach nur glücklich, über die Ziellinie gekommen zu sein“, sagte der 40 Jahre alte Brite. Vor einem Jahr brach er sich bei einem Radunfall drei Tage vor dem Ironman auf Hawaii das Genick. Sechs Monate später startete er beim Boston-Marathon, über seine Ironman-Starts in Hamburg und Kopenhagen sicherte sich Don das Ticket. Im Ziel von Kona breitete er die Arme aus und schaute in den Himmel. „Meinem Nacken geht es gut“, versicherte Don. 8:45:17 Stunden benötigte er.

Brüder haben Momente für die Ewigkeit

Kyle und Brent Pease sind Brüder aus den USA. Sie bestritten das Rennen zusammen und wollten zeigen, dass nichts unmöglich ist. Denn Kyle sitzt im Rollstuhl, Beine und Arme sind stark eingeschränkt. Er wurde mit einer Zerebralparese geboren. Als sein Bruder Brent 2010 in Louisville erstmals einen Ironman bestritt, kam auch bei Kyle der Wunsch auf, das zu schaffen. Sie packten es gemeinsam, bis zur WM. 14:29:00 Stunden brauchten Kyle und Brent, jeder Moment war für sie einer für die Ewigkeit.

Schmerzhafte Attacke unter den Armen

Diese Begegnung hätte Serien-Siegerin Daniela Ryf fast den Titel gekostet. Aber auch für sie war Aufgeben keine Alternative. Zwei Minuten vor dem Startschuss hatte die Schweizern eine der unangenehmsten Begegnungen vor Hawaii: Feuerquallen. Unter den Armen wurde sie berührt. Es seien die schmerzvollsten Schwimmkilometer gewesen, erzählte Ryf, die rund zehn Minuten nach der Spitze mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Wechselzone kam. In Radrekordzeit holte sie auf, machte den vierten Hawaii-Sieg nacheinander perfekt.

Probleme mit der Schampus-Flasche

Dass womöglich in Zukunft auch bei den Frauen der erste deutsche Sieg fällig werden könnte, deutete Anne Haug an, selbst wenn sie mit der Schampus-Flasche auf dem Podium ihre Probleme hatte. „Hart, es war sehr, sehr, sehr hart“, sagte die 35-Jährige zu ihrem dritten Rang beim Hawaii-Debüt. Sie schaffte mit dem Bronzerang das, was zuletzt Sandra Wallenhorst 2008 aus deutscher Sicht gelungen war.

Der Jüngste legt einen Wandertag ein

Tim Rose wollte in die Top Ten der Altersklasse 18 bis 24. Der 21-Jährige aus Nordrhein-Westfalen wurde 31. von 41 – er war wenige Tage vorher noch krank. „Musste mich am Rad und beim Laufen mehrmals übergeben“, erklärte Rose. Der Lauf sei eher zum Wandertag geworden. 11:04:06 Stunden brauchte er insgesamt. (dpa)