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Der dritte Anlauf für einen Hausverkauf an der Malter

Die Stadt will das ehemalige Mehrzweckgebäude am Campingplatz in Malter verkaufen. Doch das ist gar nicht so einfach.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Malter. Auf dem Campingplatz Malter steht ein Mehrzweckgebäude, das zu einem Viertel als Sanitärgebäude für die Camper und zum Rest als Wohnung genutzt wurde. In einem Raum hat der Kultur- und Heimatverein Malter Material gelagert. Da die Wohnung schon längere Zeit leersteht, wollte die Stadt diesen Teil des Gebäudes verkaufen mit einer Grundfläche von 690 Quadratmeter. Aber das erweist sich als schwierige Aufgabe.

2013 haben die Stadträte schon einmal einem Verkauf zugestimmt. Doch zu einem Vertrag ist es nie gekommen, bis letztes Jahr der Interessent seinen Kaufantrag zurückgezogen hat. In Abstimmung mit der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft ist das Gebäude wieder zum Verkauf angeboten worden. Die Betreibergesellschaft für den Campingplatz nutzt ein Viertel des Mehrzweckgebäudes als Sanitärgebäude für die Camper, wie ihr Geschäftsführer Klaus Kaiser informierte.

Nun hat die Stadt im Mai dieses Jahres das Mehrzweckgebäude wieder zum Verkauf angeboten und dafür eine öffentliche Ausschreibung gestartet. Darin war das angebotene Gebäude als leerstehend beschrieben worden.

Doch das stimmt nicht so ganz. Das machte eine Reihe von Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins Malter deutlich, die zur jüngsten Sitzung des Hauptausschusses kamen, wo über den Verkauf entschieden werden sollte. Dagmar Henning-Hesse, die Vereinsvorsitzende, beschrieb den Ausschussmitgliedern die Not des Vereins in Malter. „Wir haben dort über 30 Biertischgarnituren gelagert, auch die Requisiten unserer Theatergruppe“, sagte sie. „Wenn wir die Lagermöglichkeit nicht mehr haben, wissen wir nicht wohin damit. Es könnte sein, dass wir dann den Verein schließen müssen.“

Das war ein Alarmzeichen, welches bei den Stadträten Wirkung zeigte. Katrin Fröhlich (Freie Wähler), Stadträtin aus Malter, wies darauf hin, dass der Verein eine Säule des öffentlichen Lebens im Ort ist. Sie schlug vor, im Beschluss über den Verkauf eine Passage aufzunehmen, dass der Käufer dem Verein weiter Räume anbietet. Damit könnte Peter Lotze aus Malter durchaus mitgehen. Er hat mit seiner Frau 12 500 Euro das höchste Gebot abgegeben. Er will den freien Teil des Gebäudes übernehmen, umfangreich sanieren und darin Ferienwohnungen einrichten. Er hätte auch kein Problem damit, dem Heimatverein einen Raum im Keller zur Verfügung zu stellen. „Das unterstütze ich sehr“, sagt er. Auch Klaus Kaiser fände eine Sanierung und die künftige Nutzung als Ferienwohnungen gut. „Das ist ja eine Traumlage. Man blickt von dort über die gesamte Talsperre“, sagt er.

Aber dafür braucht es jetzt einen dritten Anlauf. So kurz vor dem Ja-Wort vonseiten der Stadt die Bedingungen zu ändern, das geht nicht. „Wenn wir jetzt die Rahmenbedingungen ändern, müssen wir das Gebäude neu ausschreiben“, stellte Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) fest. Und so kommt es jetzt auch. Der leerstehende Teil des Mehrzweckgebäudes mit einem Raum für den Heimatverein soll erneut angeboten werden. Mögliche Interessenten könnten wieder Gebote abgeben, natürlich auch die Bieter aus der vorherigen Runde. Peter Lotze will das auch machen. Mal sehen, ob der Verkauf dann im dritten Anlauf gelingt.