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Der Domino’s-Effekt

Aus Hallo Pizza in Deuben wird Domino’s. Der Inhaber bleibt, aber Aussehen und Angebot ändern sich.

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© Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Von Thomas Morgenroth

Freital. Lampen, die an historische Baustellenbeleuchtungen erinnern, und ein dezentes Grau an den Wänden: Die aus den USA stammende Pizza-Kette Domino’s setzt in ihrem aktuellen Design auf den derzeit angesagten Retro-Look. In diesen Tagen auch in Freital: Maler, Elektriker und Werbetechniker bereiten die Hallo Pizza an der Dresdner Straße in Deuben auf ihren neuen Auftritt vor. Anfang des Jahres hat die Domino’s Deutschland GmbH ihren Konkurrenten mit 170 Läden übernommen. Kostenpunkt: 32 Millionen Euro, wie Domino’s in einer Presseerklärung mitteilt..

Beide Firmen sind beziehungsweise waren Franchisegeber, wie es etwa auch McDonald’s ist, die ihre Produkte durch selbstständige Händler verkaufen lassen, die dafür eine Lizenzgebühr bezahlen. In Freital ist das seit elf Jahren der aus Meißen stammende Robin Berger. Der gelernte Bäcker hatte die Hallo Pizza, in der er als Pizzafahrer begonnen hatte, von seinem damaligen Chef übernommen.

Beim Verkauf der Hallo Pizza, eines deutschen Unternehmens, hatte Robin Berger wie alle anderen Franchisenehmer kein Mitspracherecht. Allerdings konnte sich der 41-Jährige entscheiden, ob er künftig Franchisenehmer von Domino’s wird, noch ein paar Jahre bis zum Ablauf seines Vertrages als Hallo Pizza firmiert oder zu einem anderen Partner wechselt. Berger, der seit zwanzig Jahren in Freital wohnt, musste nicht lange überlegen: „Für mich bleiben die Konditionen gleich, ich muss auch in den neuen Firmenauftritt nichts investieren, das übernimmt alles Domino’s.“ Entscheidend für ihn war letztlich, dass es nach der Übernahme durch Domino’s viele Produkte von Hallo Pizza weiterhin geben wird, bis hin zum Teig. „Das wird unsere Stammkunden freuen“, denkt Berger, der sich durch den neuen Namen und das erweiterte Angebot einen Zuwachs an Umsatz erhofft.

Der Freitaler profitiert dabei unter anderem von der großzügigen Werbung seines Franchisegebers. Er verspricht sich zudem von neuer Technik im Bestellbereich Erleichterungen im Verkaufsalltag. Wie das in der Praxis funktioniert, durften Berger und sein Team auf Einladung von Domino’s im Mutterland des Unternehmens studieren, in Las Vegas in den USA.

Offiziell wird am 11. September aus der Freitaler Hallo Pizza Domino’s. Schon jetzt tragen Robin Berger und seine drei Angestellten, darunter seine Frau, die Kleidung mit dem Domino-Logo, auch Autos und Motorroller sind bereits seit Tagen neu beklebt. Bis zu 15 Fahrer, alles Pauschalkräfte, kutschieren die Bestellungen zu den Kunden. Sie fahren bis Tharandt, Bannewitz, Kesselsdorf oder bis auf die Südhöhe. „Weitere Wege lohnen nicht“, sagt Berger, der seinen Laden gern um einen Gaststättenbereich erweitern möchte. Die Flächen dafür hat er bereits angemietet. „Ob wir ausbauen, hängt vom Umsatz ab“, sagt Berger.

An der Bekanntheit wird es künftig nicht mehr liegen: Nachdem 2016 mehr als 200 Joey’s-Pizza-Betriebe in Domino’s umfirmiert wurden, wird die Kette nun mit der Hallo Pizza zum Lieferservice-Marktführer in Deutschland. Weltweit hat das Unternehmen mehr als 12 000 Läden, in Deutschland sollen es 1000 werden, heißt es aus der Zentrale in Hamburg. In der Region gibt es Domino’s auch in Pirna, Meißen und bereits siebenmal in Dresden. In Freital soll es vorerst bei einem Laden bleiben, sagt Berger, der die Exklusivrechte für die ganze Stadt hat. Konkurrenz aus dem eigenen Haus muss er daher nicht fürchten.