Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Lampertswalde. Das Verhältnis von Bürgermeister Wolfgang Hoffmann und seiner neuen Gemeindewehrleitung ist tief erschüttert. Das bewies die Ratssitzung am Dienstag, bei der der Gemeindechef tatsächlich nicht anwesend war. Doch zur Bestellung der Feuerwehrspitze durch die Gewählten kam es dennoch nicht. Vielmehr wurden die Personalien vorrangig unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert.
Der im Juni von den Kameraden gewählte neue Gemeindewehrleiter René Hein sowie als Stellvertreter Markus Bachmann und Thomas Kind würden ihre Ämter niederlegen, „wenn es nicht anders geht“, sagt Michael Reiske, der amtierende Wehrleiter. Denn Bürgermeister Wolfgang Hoffmann „will uns ignorieren“. Dabei leisten die Kameraden ein Ehrenamt zum Schutz der Dörfer und ihrer Bewohner. Sie werfen ihrem Gemeindechef falsche Angaben vor. Deshalb würde die gewählte neue Feuerwehrleitung unter Hoffmann als Bürgermeister nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Situation ist mehr als verzwickt, denn bis 2021 ist Wolfgang Hoffmann (CDU) offiziell noch Bürgermeister. Die Gemeindewehrleitung wurde für fünf Jahre gewählt, also bis Sommer 2023. Wie soll das Miteinander bis dahin geregelt werden? Ist gar die Einsatzfähigkeit der Lampertswalder Feuerwehr gefährdet?
Entscheidungen des Gemeinderates
Der bisherige Wehrleiter Michael Reiske hatte im öffentlichen Teil der Ratssitzung selbst Gesprächsbereitschaft mit dem Gemeindechef angeboten. Anders ist der Konflikt auch nicht zu lösen. „Die Einsatzbereitschaft der Kameraden ist nicht gefährdet“, unterstreicht der stellvertretende Bürgermeister René Venus, der die Ratssitzung leitete. Noch sei jetzt die alte Wehrleitung im Amt, solange die neue noch nicht bestätigt ist. Trotzdem wartet Michael Reiske darauf, dass er das Ehrenamt an seinen designierten Nachfolger René Hein weitergeben kann. Im Mai des Vorjahres hatte Reiske erst das Vertrauen des Gemeinderates bei seiner Wiederwahl erhalten. Doch nun ist er nach Stölpchen gezogen. Er will in die Thiendorfer Wehr wechseln. „Wir sind froh darüber, dass wir eine gut funktionierende Wehrleitung haben“, hatte Bürgermeister Hoffmann damals noch gesagt. „Das ist immerhin mit viel Arbeit verbunden.“
Ein Hintergrund des Knatsches ist die Tatsache, dass Stellvertreter Thomas Kind noch in Thiendorf wohnt, aber nach Lampertswalde umziehen will. Deshalb legte Hoffmann als oberster Dienstherr der Lampertswalder Feuerwehrleute sein Veto ein. Außerdem hält der Bürgermeister die Dörfer auf der anderen Seite des Raschütz in der neuen Gemeindewehrleitung unterrepräsentiert. Er hätte sich einen Mann aus Blochwitz, Brößnitz, Weißig oder Oelsnitz/Niegeroda in der Leitung gewünscht.