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Der Apfel-Flüsterer kommt

Der Löbauer Klaus Schwartz ist in der Baumschule Winkler zu Gast, um alte Apfelsorten zu bestimmen.

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© SZ-Archiv/R. Sampedro

Priestewitz. Die Priestewitzer Baumschule Winkler stellt auch in diesem Jahr eine Obstsortenschau auf die Beine. Gartenbesitzer können hier an diesem Sonnabend von 9 bis 16 Uhr ihre Apfelsorten bestimmen lassen. Dieses Angebot richtet sich besonders an Leute, die einen Garten übernommen oder geerbt haben und wissen wollen, welche Apfelsorten sie ihr Eigen nennen. Im vergangenen Jahr nutzen rund 200 Besucher diese Möglichkeit.

„Die Nachfrage nach alten und heimischen Sorten wächst“, sagt Baumschulen-Chef Hans-Jörg Winkler. Ihm ist es gelungen, auch in diesem Jahr den Löbauer Pomologen Klaus Schwartz für die Priestewitzer Obstschau zu gewinnen.

In Deutschland gibt es etwa 2000 Apfelsorten. Klaus Schwartz hat ein Viertel davon in seinem Garten stehen und kennt all ihre Merkmale. „Andere müssen durch die Gegend fahren, um sich die Unterscheidungsmerkmale einzuprägen“, sagt der Apfel-Flüsterer und ergänzt lächelnd: „Ich brauche nur vor die Tür zu gehen.“

Er will andere Gärtner an seinem umfangreichen Wissen teilhaben lassen. Deshalb kommt er oft zu Obstschauen, wo er alte Sorten bestimmt und den Gartenbesitzern Tipps geben kann. Besucher der Priestewitzer Baumschule können am Sonnabend zwei bis vier Äpfel mitbringen, um sie bestimmen zu lassen.

Das macht Klaus Schwartz auch über den Geschmack. Er scheut sich nicht, auch mal in einen madigen Apfel hineinzubeißen. Das ist ihm tausendmal lieber, als das Obst der großen Plantagen, die im Jahr bis zu 20 Mal gespritzt werden. Doch gerade die älteren Apfelsorten, die manchmal etwas kleiner und schrumpeliger sind als das hochgezüchtete Supermarkt-Obst, sind meist die Gesünderen. (mm/jö)