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Denkmal wird zum Risiko

Der Trockenschuppen in Kriebstein ist ein historisches Bauwerk – und eine finanzielle Belastung für die Gemeinde.

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© Dietmar Thomas

Von Andreas Neubrand

Kriebstein. Der Trockenschuppen in Kriebstein wird zunehmend zur Belastung für die Gemeinde Kriebstein. Über hundert Jahre ist er alt. Kriebsteins Kämmerer Wolfgang Hein schätzt das Baujahr des Schuppens auf das Jahr 1896. „Er muss zeitgleich mit der Errichtung der Mehrfamilienhäuser in der Schulstraße entstanden sein.“ Der Trockenschuppen wurde gebaut, damit die Familien dort ihre Wäsche waschen und trocknen konnten, da es in ihren Häusern keinen Keller oder einen Dachboden gab.“

Nun steht der Schuppen unter Denkmalschutz und verfällt langsam aber sicher. Sehr zum Leidwesen der Anwohner. Doch da er historisch wertvoll ist, darf er auch nicht abgerissen werden. „Er verschandelt die ganze Gegend. Die Anwohner stört das sehr“, so Steffen Schramm, Mitglied des Gemeinderats. Er stellt den kaputten Schuppen auch regelmäßig zur Diskussion. „Ich werde oft von Bürgern gefragt, wann die Gemeinde endlich reagiert und zumindest das Dach repariert. So teuer kann das ja nicht sein“, so Schramm. „Doch genau das ist das Problem“, so Wolfgang Hein. „Die Gemeinde müsste mindestens 20 000 Euro in die Hand nehmen, um den Schuppen zu sanieren.“ Geld, das der Gemeinde woanders fehlen würde. „Ich halte es da für wesentlich wichtiger, wenn wir mit dem Geld Wohnungen sanieren, die wir später dann vermieten können und damit regelmäßige Mieteinnahmen verbuchen können.“ Hinzu kommt, dass es sich bei dem Schuppen um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt. „Wir müssen da ganz andere Auflagen erfüllen, wenn wir da was machen wollen.“

Steffen Schramm ist skeptisch, was die Kosten angeht. „Niemand redet davon, dass der ganze Schuppen renoviert werden soll. Das Dach würde vollkommen reichen. Einfach dafür sorgen, dass das Wasser nicht mehr ins Innere des Schuppens läuft und das Holz aufweicht und verrottet“, so Schramm. „Sonst stürzt uns das Ding über kurz oder lang ein. Und ich denke, das könnte der Bauhof auch alleine machen.“ Auch müsse über eine weitere Verwendung des Schuppens nachgedacht werden, so Schramm. Die Idee ist nicht neu. Schon einmal wurde überlegt, den Schuppen als Lager für den Bauhof zu nutzen. Dies scheiterte an den Auflagen zur Denkmalpflege. „Wir dürfen den Schuppen nur in sehr kleinen Maßen verändern“, so Hein. „Deshalb können wir ihn auch nicht als Lager nutzen, weil wir dafür die Türen vergrößern müssten.“