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Den schwarzen Schwänen geht es gut

Vor knapp drei Wochen wurden die beiden Tiere zum Inselteich gebracht. Sie haben sich vorerst für Schaulustige rar gemacht.

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© Anne Hübschmann

Von Thomas Riemer

Zabeltitz. Der Enttäuschung folgten Gerüchte. Nachdem vor reichlich zwei Wochen der Veterinärmediziner Dr. Christian Hofmann und Unternehmer Timmy Held zwei schwarze Schwäne auf dem Inselteich im Zabeltitzer Barockpark ausgesetzt hatten, machten sich viele Schaulustige und Naturfreunde auf den Weg. „Wir wollten die Schwäne unseren Kindern zeigen“, berichtete gleich am ersten Wochenende eine Facebook-Nutzerin nach der SZ-Veröffentlichung. „Aber die Tiere waren nicht da.“

Auch andere Zabeltitz-Besucher kamen diesbezüglich umsonst in den Barockpark. Lediglich der nach dem Verschwinden seiner Artgenossen verbliebene einzige weiße Schwan zeigte sich in gewohnter stolzer Manier zwischen Enten und Graureihern. Die „Stresssituation“ durch die beiden Neuankömmlinge scheint für „Elisabeth“ keine Rolle mehr zu spielen.

Allerdings machten schlimmste Befürchtungen und Gerüchte ob des Verbleibs der „Schwarzen“ sofort die Runde. Sind sie weggeflogen? Oder Opfer einer „Fuchsjagd“ geworden? Auch Timmy Held machte die Erfahrung, umsonst nach Zabeltitz gefahren zu sein. Doch gestern beruhigte er die Gemüter. „Den Schwänen geht es gut.“ Verwandte hätten die Tiere am vergangenen Donnerstag kurz zu Gesicht bekommen, ehe sie sich wieder rar machten. „Die verstecken sich im Schilf, und das ist ja erst einmal auch gut so“, sagt Timmy Held.

Damit scheint es so, dass die beiden Trauerschwäne, die ihre Wurzeln eigentlich in Australien und Neuseeland haben, ihre neue Heimat angenommen haben und sich nach und nach an die Lebensverhältnisse, inklusive Nahrungsangebot, herantasten. Tierarzt Dr. Hofmann, der gemeinsam mit Unternehmer Held Initiator der Umsiedlung war und die Kosten von mehr als 500 Euro trug, hatte ganz bewusst schwarze Schwäne ausgewählt, weil sie im Gegensatz zu ihren weißen Artgenossen von Kormoranen normalerweise nicht verfolgt oder bedroht werden. Die große Hoffnung ist die auf Nachwuchs: Die Schwarzgefiederten sollen nach der Eingewöhnungsphase diesbezüglich schnell „zueinanderfinden“. Das muss auch gar nicht so lange dauern. Denn Trauerschwäne können auch bei winterlichen Temperaturen Nachwuchs bekommen – Interneteinträge weisen zum Beispiel auf einen „Kinderwunsch“ hin, der sich bei minus 28 Grad erfüllte.

Inwiefern das Pärchen mit „Elisabeth“, dem einsamen weißen Weibchen, harmoniert, ist momentan nicht abzusehen. Deren früherer Gefährte „Xaver“ war im Frühjahr plötzlich verschwunden, wahrscheinlich vom Fuchs geholt. Nach den Vorstellungen von Dr. Christian Hofmann und Timmy Held soll „Elisabeth“ aber schon bald wieder „verkuppelt“ werden. Ein weißes Männchen haben sich die Naturfreunde in einem Zuchtbetrieb bereits ausgeguckt. Allerdings konnte es aus Zeitgründen bislang noch nicht abgeholt werden. Das, so Timmy Held, werde aber demnächst passieren. Auf einen genauen Zeitpunkt könne er sich aber noch nicht festlegen.