Merken

Den Neubeginn am Knappensee im Blick

Parallel zur bergtechnischen Sanierung hat die Bungalowgemeinschaft vom Nordstrand ihr Eigentum dort gesichert und freut sich über den neuen „Masterplan“.

Teilen
Folgen
© Hans Joachim Donath

Von Eberhard Mühle

Alljährlich feierte unsere Bungalowgemeinschaft „Knappensee Nordstrand“ aus Maukendorf ihr Sommerfest am Knappensee. Damit war 2014 durch die vorgebliche Notwendigkeit der bergtechnischen Sanierung Schluss. Bis 2017 wurde unser Eigentum, nämlich unsere Bungalowanlage, dem Erdboden gleichgemacht.

Doch unsere Mitglieder wollen unsere Gemeinschaft und die Freundschaft untereinander unbedingt bis zu einem Neubeginn am Knappensee aufrechterhalten. So beschlossen wir bei der letzten Mitgliederversammlung ein Treffen im Findlingspark in Nochten. Die Freude der 43 Teilnehmer, sich einmal wiederzusehen, war vor wenigen Tagen groß. Einige Teilnehmer hatten längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, um sich am Treffen beteiligen zu können.

Wie sieht die Lage aus?

13 weitere Mitglieder schickten Grußschreiben, da sie doch sehr weit entfernt wohnen oder weil sie arbeiten mussten. Aber gerade sie halten Kontakt zum Vorstand und wollen immer wieder einmal wissen, wie die Lage hier aussieht.

Im Findlingspark nahm sich eine von dessen Gärtnerinnen unserer an und sorgte für eine sehr interessante Führung. Sie erläuterte die Entstehungsgeschichte, die Gestaltung der Anlage, die Findlinge sowie die vielen verschiedenen Pflanzenarten.

Leider mussten wir auch die durch den trockenen und kalten Winter sowie die lang anhaltende Hitze bedingten Schäden an der Bepflanzung zur Kenntnis nehmen. Trotzdem nacht die Anlage einen sehr gepflegten Eindruck und die entstandenen Schäden werden mit der Zeit auch wieder ausgebessert werden. Viele unserer Vereinsmitglieder waren noch nie im Findlingspark. Andere waren vor Jahren einmal da und staunten über den Wandel sowie die Vielfältigkeit des Parkes.

Nur ein einsamer Rüttler zu sehen

Schon während der Führung gab es angeregte Gespräche unter den Mitgliedern. Danach informierte der Vorstand darüber, was in den letzten Monaten geleistet wurde, welche Aufgaben vor uns stehen und wie wir uns die Zukunft für unsere Bungalowgemeinschaft vorstellen. Wichtig ist für uns, dass wir im neuen „Masterplan Knappensee“ mit eingeplant sind. Das beruhigt uns und gibt uns die Hoffnung auf einen guten Neuanfang.

Viele Mitglieder nutzten das Treffen, um vorher noch einmal am Knappensee vorbeizufahren. Leider mussten sie sehen, dass auf unserem Vereinsgelände nichts mehr steht. Zu sehen war nur ein einsamer Rüttler, der auf dem Gelände, das bis zum Ersten Weltkrieg ein Kartoffelacker war, sinnlos herumrammelte. Unser ehemaliger Ministerpräsident Stanislaw Tillich hatte nach einem Schreiben von mir 2013 von den Sanierern verlangt, dass sie auf der gesamten Fläche am Nordstrand, auch auf unserem Vereinsgelände, Baugrunduntersuchungen vornehmen müssen. Das Ergebnis war im März 2014 vor vielen Zeugen und im Beisein eines TAGEBLATT-Reporters zu sehen. Fast alle Bungalows unserer Mitglieder standen auf diesem ehemaligen Kartoffelacker, der von zwei Metern Abraum der Grube Werminghoff überdeckt war. Weshalb mussten die Bungalows weg? Wenn doch in einem Gutachten vom August 2013 sinngemäß steht: „Um die Betroffenheit der Geschädigten so gering wie möglich zu halten, soll eine seeseitige Sanierung erfolgen.“ Da es seit dem Kauf des Vereinsgeländes 2009 ständig unterschiedliche Schwierigkeiten mit der Eintragung ins Grundbuch gab, wandte ich mich 2015 erneut an den damaligen Ministerpräsidenten. Im Ergebnis waren wir wenige Wochen später als Verein ins Grundbuch eingetragen und die kreisenden Immobilienhaie hatten das Nachsehen.

Schritt in die richtige Richtung

Trotzdem ließ der Druck auf unser Eigentum nicht nach. „Fachleute“ meinten, wir sollten nichts unternehmen, um das Eigentum der einzelnen Mitglieder ins Grundbuch einzutragen. Im April 2016 wandte ich mich mit mehreren Schreiben an die Bundesregierung und das von der Regierung beauftragte Gutachterbüro Clostermann. Das wirkte entscheidend. Im Sommer 2016 konnten wir jeden Eigentümer einzeln ins Grundbuch eintragen lassen. Damit war das Eigentum endlich gesichert.

Auch diese bisher erzielten Ergebnisse sind Folgen des Wirkens der Handvoll unermüdlicher Knappensee-Rebellen. Auf einige Erfolge können wir verweisen, aber wir müssen diesbezüglich weiter Druck ausüben. Der jetzt erstellte „Masterplan Knappensee“ zeigt in die richtige Richtung. Sanierung bedeutet nicht nur Zerstörung des Vorhandenen, sondern auch eine Wiederherstellung. Dafür müssen auch wieder finanzielle Mittel bereitgestellt werden.

Unser Autor Eberhard Mühle aus Hoyerswerda nutzt derzeit einen Bungalow in Groß Särchen. Er gehört auch zum Verein Knappensee-Rebellen.