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Den Katzen geht es gut

Im Internet sind Gerüchte über die Katzenpension in Pethau verbreitet worden. Die Betreiberin wehrt sich dagegen.

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© Rafael Sampedro

Von Jan Lange

Wer die Gerüchte in die Welt gesetzt hat, weiß Annegret Kühnemann nicht. Die Betreiberin der Katzenpension „Schnurri“ in Pethau hegt zwar einen Verdacht, kann den jedoch nicht beweisen. Im Internet ist zuvor behauptet worden, dass in der Einrichtung die Infektionskrankheit FIP ausgebrochen sei. „Die Vorwürfe sind total aus der Luft gegriffen“, ärgert sich Frau Kühnemann, die mit ihrer Katzenpension erst vor einigen Wochen von Jonsdorf nach Pethau umgezogen ist. Zwar sei Anfang Juli tatsächlich eine Katze krank gewesen, erklärt sie die Hintergründe. Bei dem Vierbeiner habe es sich aber um eine Katze gehandelt, die vom Veterinäramt zu ihnen gebracht wurde. „Jede Katzenpension hat mit Krankheiten zu tun“, weist sie hin.

Die kranke Katze ist mittlerweile eingeschläfert worden, auch weil es für die FIP-Krankheit bislang keine Behandlung gebe. Eine solche Erkrankung verlaufe immer tödlich, erklärt die Inhaberin der Katzenpension. Das sogenannte Corona-Virus tragen etwa 90 Prozent aller Katzen in sich. Bei Stresssituation kann es mutieren und ausbrechen, erklärt Frau Kühnemann.

So kann es natürlich passieren, dass kranke Tiere zu uns kommen, sagt die Chefin der Katzenpension. Diese Vierbeiner bergen immer eine Gefahr in sich. Die an FIP erkrankte Katze ist ihres Wissens nach auf einem Hof in Zittau beschlagnahmt worden. Die Besitzerin, die auch viele andere Katzen hat, kümmerte sich nicht richtig um die Tiere. Das kann ein Auslöser für die Krankheit gewesen sein, vermutet Frau Kühnemann.

Mit den gesunden Katzen und Katern, die zu Dutzenden in dem Haus herumtoben, ist das kranke Tier aber nie in Kontakt gekommen, versichert Frau Kühnemann. Auch mit den Urlaubskatzen, die nur zeitweise in der Pension untergebracht sind, gebe es keinerlei Verbindung. Die Urlaubstiere sind in zwei Häusern im Garten untergebracht, die kranken Tiere in der Quarantäne-Station. Dabei handelt es sich um einen separaten Raum im Haus. „Wir tun alles, dass die Gefahr so gering wie möglich gehalten wird“, betont die Katzenliebhaberin. Deshalb sei die an FIP erkrankte Katze auch die gesamte Zeit in der Quarantäne-Station gewesen. Hier kommen alle Fundkatzen und abgegebenen Vierbeiner hin, bis sämtliche tierärztlichen Überprüfungen erledigt sind. „Wir arbeiten dabei sehr gut mit einem Tierarzt aus Görlitz zusammen“, sagt Frau Kühnemann.

Auch kranke Tiere sowie die ganz jungen Kätzchen mit ihrer Mutter kommen in Quarantäne. Insgesamt fünf Käfige stehen in diesem Raum. Alle sind momentan belegt. Drei davon mit Katzenmüttern und ihren Jungen. Während die ältesten Kätzchen bereits acht Wochen alt sind, haben die anderen erst Anfang der Woche das Licht der Welt erblickt. „Die Jungen bleiben ungefähr acht Wochen in Quarantäne, danach ziehen sie in den Babyraum um“, erklärt Annegret Kühnemann. So können sie erst einmal ungestört heranwachsen.

In zwei von fünf Käfigen sind derzeit kranke Vierbeiner untergebracht. Eine der Katzen ist auf der Neusalzaer Straße in Zittau entdeckt worden, hatte auf der Seite und dem Bauch gar kein Fell mehr, berichtet die Katzenpensions-Chefin. Sie wird nun wieder aufgepeppelt. Das gilt ebenso für den braunen Kater Spike. Sechs Wochen lebt er inzwischen in der Pethauer Katzenpension, bisher hat er die Quarantäne-Station noch nicht verlassen. „Er hatte Schnupfen“, sagt Frau Kühnemann. In dem Quarantäne-Raum kann er sich in aller Ruhe erholen und steckt gleichzeitig keine gesunden Vierbeiner an.

Probleme wegen der Gerüchte hat die Pethauer Katzenpension bisher keine. „Wir mussten zwar Urlaubstiere ablehnen, aber das lag daran, dass es keinen freien Platz mehr gab“, so Frau Kühnemann. Wer noch unsicher sei, könne sich auch vor Ort selbst ein Bild machen. Auch wenn sie, wie sie selbst sagt, über den Gerüchten steht, so wollen sich die Kühnemanns doch auch nichts gefallen lassen. All denen, die weiterhin falsche Behauptungen verbreiten, drohen sie mit einer Verleumdungsklage.