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Das zweite Leben von Schule und Turnhalle

Die Schulschließung in Gersdorf war ein Drama. Die Gemeinde machte eine Erfolgsgeschichte draus. Nun schreibt sie die weiter.

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© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Die Schule und die Turnhalle in Gersdorf waren mal der ganze Stolz der Gemeinde – und sollen es wieder sein. Die Grundschule im Gebäude wurde schon 2001 geschlossen, die Mittelschule fünf Jahre später. Trotzdem gibt es das Gebäude und die Turnhalle immer noch, auch wenn sie heute zum Teil anders genutzt werden.

Bürgermeisterin Brigitte Kolba (parteilos) hat lange davon geträumt, die Schule wieder zur Schule zu machen. Doch daraus wird wohl in absehbarer Zeit nichts. Also wurde aus der Schule „unser Sozialtrakt“, sagt sie. Arzt, Physiotherapie, Osteoporose-Gruppe haben ihre Räume im Erdgeschoss, im zweiten Geschoss richteten sich Vereine ein. Im Keller ist die Bücherei untergebracht, auch das Gemeindearchiv hat sein Domizil in der Schule.

Genau so gefragt ist die benachbarte Turnhalle. Die wurde 1989 gebaut. Die Fenster sind noch aus dieser Zeit und auch sonst sieht man der Halle an, dass sie nächstes Jahr 30 wird. „Für uns ist sie ein Zentrum, wer hat schon noch eine solche große Halle“, sagt Brigitte Kolba. Von den Kindergartenkindern bis zu den Senioren, von den Fußballern bis zu den Eishockeyspielern, von den Akrobaten bis zu den Gymnastinnen wird sie genutzt. „Das ist genial und das maximal Mögliche“, sagt Brigitte Kolba. Nur muss nun was an der Halle gemacht werden. Zuerst war es nur das Parkett, das inzwischen zur Gefahr wird. Und wenn man einmal anfängt, dann sollen auch gleich die Fenster ausgetauscht und der Sanitärbereich modernisiert werden, sagt Brigitte Kolba. Nächstes Jahr will die Gemeinde dafür rund 130 000 Euro investieren.

Nachdem sich die Gemeinde finanziell wieder etwas erholt ist, sei das machbar. Fünf bis sechs Objekte sollen so in den nächsten Jahren hergerichtet werden. Grundlage soll eine Machbarkeitsstudie sein, die sich Bahretal zu 75 Prozent fördern lassen will. Die Studie untersucht Möglichkeiten für die Nutzung von Gebäuden, die leer sind oder für die anderweitig Handlungsbedarf besteht.

Um zwei Häuser muss sich die Gemeinde nicht mehr kümmern. Es sind die Wohngebäude am Gersdorfer Ortseingang aus Richtung Pirna. Der neue Eigentümer will sie nächstes Jahr sanieren, sagt Brigitte Kolba. „Wir sind sehr froh darüber und haben mit der Turnhalle selbst genug zu tun.“