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Das Wilsdruffer Gymnasium wächst in die Höhe

Die Bauarbeiten an der Schule liegen im Zeitplan. Bald wird das oberste Stockwerk aufgesetzt.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Hauke Heuer

Wilsdruff. Der Rohbau für das Wilsdruffer Gymnasium wird aller Voraussicht nach planmäßig im Sommer fertiggestellt. „Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Winter hatten wir Probleme bei den Arbeiten in der Baugrube. Der lehmige Boden wurde fest und ließ sich nur schwer bearbeiten. Doch jetzt liegen wir wieder im Plan“, teilte Jörg Posseckardt, Prokurist von Hoch- und Ingenieurbau Wilsdruff (HIW), am Freitag am Rande einer Besichtigung der Baustelle mit. Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) war nach Wilsdruff gekommen, um den Baufortschritt am neuen Gymnasium zu begutachten.

Das künftige Treppenhaus: Je nach Bedarf werden rund 30 Arbeiter auf der Baustelle eingesetzt. Hier setzen Dominik Rüffer und Polier Kai Schönberner (r.) Treppenstufen ein.
Das künftige Treppenhaus: Je nach Bedarf werden rund 30 Arbeiter auf der Baustelle eingesetzt. Hier setzen Dominik Rüffer und Polier Kai Schönberner (r.) Treppenstufen ein. © Karl-Ludwig Oberthür
Arbeiten an der Sporthalle: Die Stützen für das Dach der Sporthalle im Osten des Geländes stehen bereits. In den kommenden Monaten sollen die Außenwände folgen.
Arbeiten an der Sporthalle: Die Stützen für das Dach der Sporthalle im Osten des Geländes stehen bereits. In den kommenden Monaten sollen die Außenwände folgen. © Karl-Ludwig Oberthür
Viel Platz für Veranstaltungen: Im unteren Bereich des Flügels ist die Aula zu sehen. Links entsteht eine große Treppe, die den Innenhof in ein Atrium verwandelt.
Viel Platz für Veranstaltungen: Im unteren Bereich des Flügels ist die Aula zu sehen. Links entsteht eine große Treppe, die den Innenhof in ein Atrium verwandelt. © Karl-Ludwig Oberthür

Der Rohbau des Schulgebäudes ist bereits zur Hälfte abgeschlossen. Die Wände des Kellers und des Erdgeschosses wurden bereits vollständig errichtet. In den kommenden Tagen erhält das Erdgeschoss Decken. Dann wird das erste Obergeschoss auf das Gebäude gesetzt. Weithin sichtbar sind die rund 1 000 Metallstützen, die über das gesamte Gebäude verteilt sind. Sie stützen die Deckenelemente für über einen Monat. Dann ist der Beton getrocknet und hat seine volle Tragfähigkeit erreicht.

Die geräumige Aula auf der Rückseite des Gebäudes kann jetzt schon bestaunt werden. Sie hat einen direkten Anschluss an den Innenhof. Hier soll ein sogenanntes Theatrum entstehen. Eine große Treppe, die in diesen Tagen eingebaut wird, kann etwa bei großen Schulveranstaltung auch als Tribüne für ein kleines Amphitheater im Freien genutzt werden. Noch fast ganz am Anfang stehen die Bauarbeiten an der neuen Turnhalle im Osten des Gebäudes. Hier wird derzeit am Fundament gearbeitet. Die bis zu 14 Meter hohen Pfeiler, auf denen das Dach ruhen soll, ragen bereits in den Himmel. „Da die Arbeiten hier aufgrund der einfacheren Konstruktion und Bauweise besonders schnell vorangehen werden, haben wir die Halle als letztes in Angriff genommen“, erklärt Posseckardt.

HIW und das Unternehmen Hentschke Bau aus Bautzen realisieren das Vorhaben mit rund 30 Mitarbeitern gemeinsam. So können Synergien genutzt und Kosten gespart werden. Hentschke Bau ist insbesondere darauf spezialisiert, mit großen vorgefertigten Bauteilen zu arbeiten, die auch am neuen Gymnasium zum Einsatz kommen. Neue Betonwände müssen nicht mehr in vorher aufwendig hergestellte Schalungen gegossen werden. Stattdessen werden große, hohle Elemente an die Baustelle geliefert, zusammengebaut und mit Beton ausgegossen.

Auf den Rohbau soll ab Sommer der Innenausbau folgen. Erst im übernächsten Schuljahr können die ersten Schüler das Gymnasium nutzen. Bis dahin wird eine ehemalige Grundschule in Freital-Kleinnaundorf als Interimsstandort genutzt. Wie Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) mitteilt, sind genug Anmeldungen zusammengekommen, um ab kommenden Schuljahr drei Klassen zu unterrichten.

Die geplanten Kosten für das Vorhaben stiegen von ursprünglich 15 auf 20 Millionen Euro. Die Mehrkosten sind mit dem aktuellen Bauboom zu erklären, durch den die Nachfrage nach Arbeitskräften und Materialien steigt. Der Freistaat fördert den Neubau mit 6,7 Millionen Euro.