Freital/Zinnwald. Gleich mehrere Lehrpfade locken mit Infotafeln, Visualisierungen, Mitmachstationen und Picknickecken. Wie beliebt die Pfade wirklich sind, lässt sich schwer ermessen. Fakt ist: Einfach war früher. „Die Waldbesucher schätzen eher Lehrpfade mit modernen Elementen“, sagt Kristina Funke, Sprecherin des Forstbezirks Bärenfels. Wegbereiter war 2005 die Enso, die den Energie-Erlebnispfad anlegte. Der Forst unterhält seit Ende der Neunzigerjahre das Walderlebnis bei Grillenburg, eine Mischung aus Lehrpfad und Abenteuerspielplatz. Weitere Lehrpfade erzählen viel über die Region, ihre Geschichte, Natur und Kultur. (SZ/hey)
Das Geologische Freilichtmuseum Tharandter Wald ist ein klassischer Lehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln zu Gestein, Landschaftsformen, Flusstälern. Alles wurde akribisch recherchiert und aufgeschrieben, mitunter sehr detailverliebt und wissenschaftlich. Die Strecke ist 14 Kilometer lang, Abkürzungen sind möglich. Am Wege liegen eine Kneippanlage, ein Barfußpfad, ein Waldspielplatz sowie das Waldbad und die Räucherkerzchenmaufaktur Knox in Grund.
Das Walderlebnis im Tharandter Wald besteht aus drei Elementen. Am Parkplatz Triebischtalweg kurz vor Grillenburg beginnt der Holzweg mit seinen Infotafeln rund um die Forstwirtschaft. Nahe Grillenburg befinden sich der Sinnespfad sowie der Abenteuerpfad. Letzterer ist nach den Stürmen im Winter noch gesperrt wegen Aufräumarbeiten. Sie sollen im Verlaufe des Sommers beendet sein. Wieder zugänglich ist der Sinnespfad mit seinen einzelnen Spielstationen. Zahlreiche Sitzgelegenheiten mit Tischen laden zum Picknick ein. Das Walderlebnis ist etwas für Familien – Kinder können hier ungestört herumstromern.
Der Enso-Energie-Erlebnispfad führt über 40 Kilometer entlang der Roten und Wilden Weißeritz. Markiert ist er mit einem Turbinenrad. Vorbei geht es an sechs Wasserkraftwerken, dem Schaubergwerk Auora Erbstolln in Dorfhain, dem Tiergarten Höckendorf sowie den Talsperren Klingenberg und Malter, wo man baden kann. Zahlreiche Stationen mit Experimenten und Mitmachelementen vermitteln Wissenswertes zum Thema Energie und Stromerzeugung. Die Anlagen sind gut gepflegt und mit Sitzgruppen ausgestattet, der Pfad gut ausgeschildert und auch abschnittsweise ein Erlebnis – so geht Lehrpfad. Er ist im Rabenauer Grund kinderwagengeeignet, die anderen Abschnitte sind eher etwas für Wanderer oder Mountainbiker.
Die fünf Kilometer lange Rundtour Weg der Lieder startet und endet in Kurort Hartha am Ende der Waldstraße. Von da aus führt der Weg der Lieder den Harthaer Flügel hinab ins Triebischtal und über den Mühlweg zurück in den Kurort. Am Wegesrand stehen hölzerne Stimmgabeln, an jeder einzelnen dieser Stationen werden Titel und Text eines bekannten Liedes angezeigt. So zum Beispiel „Die Gedanken sind frei“oder „Hab mein Wagen vollgeladen“. Die Idee ist, jeweils dieses Lied zu singen. Der Weg der Lieder verläuft auf bequemen Waldwegen und ist für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet. In Kurort Hartha gibt es Einkehrmöglichkeiten.
Der Bergbaulehrpfad im Osterzgebirge ist etwas für Grenzgänger: Er ist 40 Kilometer lang und verläuft vom tschechischen Krupka über Geising, Altenberg und Zinnwald nach Dubi. Vorbei geht es an 70 Sehenswürdigkeiten, vor allem Sachzeugnissen aus der Bergbaugeschichte, darunter drei Besucherbergwerke. Auf der Strecke gibt es zudem drei Museen, mehrere Kirchen, Aussichtspunkte, eine Burgruine. Der Lehrpfad ist mit Hammer und Schlägel markiert. Der komplette Pfad ist etwas für Geschichtsliebhaber, einige Abschnitte sind auch gut mit Kindern zu bewältigen, zumal sich Besuche in Bergwerken oder Museen in die Tour einbauen lassen.
Der Silberpfad bei Frauenstein ist zehn Kilometer lang und verbindet verschiedene Zeugnisse aus der Zeit des Silberbergbaus. Markiert ist er mit Hammer und Schlägel. Zu sehen sind ehemalige Mundlöcher, alte Grubenfelder, eine Silberwäsche, Mühlen und Steinbrüche. Start- und Zielpunkt ist auf dem Marktplatz in Frauenstein. Der Silberpfad führt nur teilweise über breite und gut ausgebaute Waldwege, ist also etwas für Wanderer und nicht unbedingt für Radfahrer oder Familien mit Kinderwagen geeignet.
