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Das größte ostdeutsche Talent

Eine 14-jährige Squash-Hoffnung aus Dresden will bei der Jugend-EM auftrumpfen. Und das könnte erst der Anfang sein.

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© Robert Michael

Von Alexander Hiller

Wenn es nach ihrem Trainer geht, kann das alles nur der Anfang sein. Dabei hat Anna Karina Moreno Kopp schon viel mehr erreicht als die meisten anderen deutschen Squashspieler – und das mit 14.

Die Tochter eines Chilenen und einer Dresdnerin hat bereits zwei deutsche Meistertitel (U 13, U 15) errungen – das ist zuvor noch keinem Athleten eines Dresdner Squashvereins gelungen. Nun startet Anna Karina zum zweiten Mal in Folge für Deutschland bei einer Team-Europameisterschaft. Kurzum: Die junge Dresdnerin ist wohl derzeit das größte ostdeutsche Squash-Talent. „Anna wird in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen können, wenn wir weiter so mit ihr arbeiten“, hofft ihr Trainer Günter Frietsch.

Ihr zweites EM-Championat geht bis zum Sonntag in Malmö über die Bühne. Und davor gibt sich die Schülerin erstaunlich gelassen. „Ich denke schon, dass wir eine Chance haben. Ich habe da jedenfalls richtig Bock drauf“, bekennt sie. Bei ihrem EM-Debüt im letzten Jahr musste das nachnominierte Bewegungstalent ausschließlich Niederlagen einstecken. Aber seither hat sich einiges in ihrem Leben getan. Zum einen hat Anna Karina die Geige endgültig in die Ecke gestellt, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Und dann beendete sie vor drei Monaten noch eine kleine, aber feine Tanzausbildung im Jazz- und Klassikbereich. „Ich hatte nicht mehr so viel Lust dazu“, sagt sie. Das kann man als bewusste Entscheidung für Squash interpretieren. „Die sind schon stolz auf mich“, meint Anna Karina über ihre zwiegespaltenen Eltern.

Der jüngste Erfolg als deutsche U-15-Meisterin gibt ihr recht. Und ihrem Trainer Günter Frietsch. Der das Talent erst seit knapp zwei Jahren nach einem methodischen Trainingsplan weiterentwickelt. „Seitdem wir konsequentes Training machen, bin ich schon besser geworden. Aber“, sagt sie selbstbewusst lächelnd, „man kann in allen Dingen noch besser werden“. Und das Gespann Moreno Kopp/Frietsch verspürt zusehends Lust und Freude, an dieser Entwicklung konsequent zu feilen. In bis zu fünf Einheiten pro Woche „Früher hatte ich nur einmal Training, jetzt nicht mehr einfach so aus Spaß“, sagt die 14-Jährige und hält kurz inne: „Also ich habe derzeit schon noch Spaß, aber wir machen nicht mehr so viele Pausen“, berichtigt sie sich selbst. Und das kommt sowohl ihrem Temperament, als auch ihrer Entwicklung entgegen. Den Nachweis wird sie bei der EM liefern – da ist sich Günter Frietsch sicher. „Ich will Spaß haben in Malmö – und natürlich auch gewinnen“, sagt sein Schützling.