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Clown Ferdinand und andere unterm Klostertor

Das 15. Straßenfest vereinte die Kamenzer in der Innenstadt – trotz Hitzeschlacht und später ein paar Regentropfen.

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© Matthias Schumann

Von Frank Oehl

Kamenz. Natürlich durfte der Watermelon-Man unterm Klostertor nicht fehlen. Am späteren Abend zelebrierten die Monkey Orchids (die Affenorchideen) den berühmten Hit von Bluesjazzer Herbie Hancock in ihrer ganz unverwechselbaren Art. Gasde, Peuker & Kleditz gehören mit Mundi/Sax, Percussion und Gitarre längst zum Inventar des inzwischen aller zwei Jahre stattfindenden Kiezfestes in Kamenz. Nach wie vor als reine Privatinitiative von den Anwohnern rund um das Klostertor organisiert, ist die Fete durchaus in die Jahre gekommen. Auch die Macher sind älter geworden, hört und sieht man – umso erstaunlicher ist es, dass das Konzept nach wie vor sehr gut funktioniert.

Impressionen vom Straßenfest

Herr Bösewetter (Franz Lasch)  macht seine Runde.
Herr Bösewetter (Franz Lasch) macht seine Runde.
Charlotte de Cognac und ihre Weinbrandbohnen sorgten für den richtigen Swing.
Charlotte de Cognac und ihre Weinbrandbohnen sorgten für den richtigen Swing.
Zum ersten Mal dabei war der Rotary Club Kamenz mit einem Weinstand.
Zum ersten Mal dabei war der Rotary Club Kamenz mit einem Weinstand.
Herr Böswetter (Franz Lasch) war kein bösartiger Ratgeber für Kleine.
Herr Böswetter (Franz Lasch) war kein bösartiger Ratgeber für Kleine.
Clown Ferdinand vom KKC verzauberte am Samstagnachmittag die kleinen und großen Feiergäste beim Straßenfest in Kamenz.
Clown Ferdinand vom KKC verzauberte am Samstagnachmittag die kleinen und großen Feiergäste beim Straßenfest in Kamenz.
Eine einsame kleine Tänzerin unterm Klostertor beim Straßenfest.
Eine einsame kleine Tänzerin unterm Klostertor beim Straßenfest.
Bei der Kram-Versteigerung unterm Klostertor wurde ein Erlös von insgesamt 275 Euro erzielt.
Bei der Kram-Versteigerung unterm Klostertor wurde ein Erlös von insgesamt 275 Euro erzielt.
Auch Klein-Finn hatte beim Klostertorfest seine Luftballon-Freude.
Auch Klein-Finn hatte beim Klostertorfest seine Luftballon-Freude.

Was immer auch wetterabhängig ist. Um 15.30 Uhr startete das Fest wie immer mit einem Theaterstück, in dem die kleinen und großen Akteure des Kindergartens Langes Gässchen die Hauptrolle spielten. Zum Glück war am Nachmittag etwas Dunst vor die Sonne gezogen, aber natürlich tat die um diese Jahreszeit eigentlich rare Hochsommerhitze ihr übriges. Hauptorganisatorin Ina Förster: „Wenn es zu warm wird, bleiben nicht nur die Älteren, sondern auch die Eltern mit kleinen Kindern eher zu Hause.“ Dennoch war der Platz vor der Klostertorbühne sehr gut gefüllt. Auch, als Clown Ferdinand (alias Jörg Reichenbach) vom Kamenzer Karnevals Club (KKC) mit seiner Assistentin Ramona die heranwachsenden Gäste im wahrsten Sinne des Wortes verzauberte. Erstaunlich, dass die einst von Jiri Vrštala für das DDR-Fernsehen erfundene Kunstfigur auch mehr als 60 Jahre später noch so gut funktioniert. Womöglich muss er nur so herzlich imitiert werden, wie es sich der KKC im letzten Karnevalsprogramm auf die rote Narrenfahne geschrieben hatte.

Die schwüle Hitze des Sonnabendabends gipfelte in keinem Gewitterguss wie anderswo. Dabei hätte die Natur in und um Kamenz schon mal ein paar Liter von oben benötigt. Wenigstens gab es ein paar Regentropfen, die hier und da für etwas Abkühlung sorgten. Am Abend mischte sich dann auch OB Roland Dantz nebst Gattin Rica unter die Feierbiester. Am 23. September wird sich das Stadtoberhaupt den Kamenzerinnen und Kamenzern zum dritten Mal zur Bürgermeisterabstimmung stellen. Wahlkampfgründe muss man dem Königsbrücker nicht unterstellen, denn er wird diesmal wohl ohne Gegenkandidaten bleiben, wie man hört. Umso überzeugender sein Statement für die Klostertorfestmacher: „Was sie auf die Beine stellen, ist großartig. Man kann nur hoffen, dass sie noch lange weiter zur Stange halten.“

Ganz neu dabei war übrigens der Rotary Club Kamenz. Organisiert von RC-Gründungsmitglied Reiner Deutschmann gab es einen Weinstand mit Käsespießen und Brezeln. Der Absatz war gut, was doppelt positive Wirkung entfaltet. Immerhin soll das Geld in ein soziales Projekt in der Stadt fließen. Zum Beispiel für Ältere.