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Burger-Café, Eisenbahnmuseum und Wohnung

In Döbeln, Roßwein und Klosterbuch wird versucht, die Bahnhöfe wiederzubeleben. Die Fortschritte sind verschieden.

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© Archiv/Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Mittelsachsen. Ein so umfangreiches Projekt wie den Erlauer Generationenbahnhof vermissen die Döbelner im Altkreis. Viele der Haltepunkte stehen leer, die Gebäude sind dem Verfall preisgegeben. Doch ab und zu lassen sich Enthusiasten auf das Experiment ein. Yvonne Frey hat sich an den Döbelner Ostbahnhof herangewagt. Sie hat die ehemalige Gaststätte zum Burger-Imbiss umgebaut und 2016 eröffnet. Vor allem zur Mittagszeit werde der Imbiss gut angenommen. Mehr Zuspruch würde sich die Eigentümerin für die Kaffee-Zeit wünschen. Zugänglich und nutzbar gemacht hat Frey auch die ehemalige Wartehalle des Bahnhofes. Diese werde voraussichtlich ab Frühjahr 2018 für Veranstaltungen freigegeben. Frey würde darin gern Kultur, aber auch Skat- und Darttreffen sowie ein Schachturnier anbieten. Sie wohnt selbst mit in dem Bahnhof, den sie größtenteils in Eigenleistung mit Freunden und Mitarbeitern saniert hat.

Zum 1. Januar 2017 hat auch der Bahnhof in Roßwein einen neuen Eigentümer bekommen. Eigentlich wollte Tino Petrick schon in diesem Jahr seine Vierraumwohnung in dem Gebäude beziehen, doch daraus ist nichts geworden. Der Einbau der Heizung hatte sich verschoben. Nun rechnet er mit Sommer 2018. „Voraussichtlich im Februar kommen die Fenster. Erst dann kann es drinnen weitergehen“, sagt Petrick. Über den Winter könne lediglich weiter entkernt und abgebrochen werden. „Bei den Temperaturen ist nichts mit Beton möglich“, so der Eigentümer. Neben Wohnraum war es Petricks Ziel, in dem Bahnhof einen Gemeinschaftsraum einzurichten, der der Allgemeinheit zugänglich sein soll. Auch einen Pflegedienst hätte er gern mit ins Boot geholt, zum Beispiel für eine Kurzzeitpflege. Erste Gespräche mit einem Pflegedienst seien ohne Erfolg geblieben, so Petrick. Eine zweite Firma habe sich noch nicht zurückgemeldet. Plan B sei nun ein Fitnessstudio. Auch der Chemnitzer baut den Bahnhof mit eigenen Händen wieder auf. Unterstützung gibt es von Firmen und Freunden.

Einen neuen Sinn bekommen hat auch der Bahnhof in Klosterbuch. Im März 2006 hatte der Verein Be-Greifen das Gebäude erworben und saniert. Im Oktober 2008 ist dort ein Eisenbahnmuseum eröffnet worden. 2016 sind in dem Bahnhof Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende geschaffen worden. (DA/mf)