Von Klaus-Dieter Brühl
Strehla. Nachdem der große Wagen mit Elferrat und Funkengarde am Sonntag von 10 bis 11 Uhr seine Runde mit Musik und Konfetti durch die Stadt gedreht hatte, dürften wohl alle Strehlaer munter gewesen sein. Und kamen zuhauf auf den Marktplatz, wo der Karnevalsklub mit Karussell, Hüpfburg und mehreren Jahrmarktsbuden einen richtigen kleinen Rummelplatz aufgebaut hatte.
Faschingshochburg Strehla
Stolz auf die Funkengarden
Immerhin ist der Faschingsauftakt in Strehla Kult – das lässt man sich nicht entgehen. Nicht alle Narren waren kostümiert, aber eine Pappnase oder wenigstens eine originelle Kopfbedeckung hatten doch die meisten dabei. Für die Funkengarden ist das Faschingsoutfit dagegen nicht die einzige Tanzkleidung – sind sie doch außerhalb der närrischen Zeit auch als Showtanzgruppe aktiv. „Bei uns ist nicht nur ein bisschen ,Rumhopsen’ angesagt, sondern es wird richtig hart gearbeitet“, verrät Tanztrainerin Heidi Orisch. Den Spagat zum Beispiel müssen alle können. Und man ist stolz, dass bei den Funkengarden auch fünf Jungen mitmachen.
Das Feuerwehrboot ist schuld
Nach kurzem Warm-up mit Musik und Tanz geht es ohne große Vorrede zur Schlüsselübergabe. Bürgermeister Jörg Jeromin lässt sich nicht lange bitten und rückt den riesigen Rathausschlüssel heraus. Allerdings drückt er den Narren bei der Gelegenheit auch gleich noch die leere Stadtkasse mit aufs Auge. Die erwartet er nämlich am Aschermittwoch gefüllt zurück. In einem kurzen Gedicht erklärt das Stadtoberhaupt den Grund für die Ebbe im Stadtsäckel: Das neu angeschaffte Feuerwehrboot sei schuld an der finanziellen Schieflage. Doch dann wird erst mal gefeiert und mit dem Schlachtruf „Strehla – hella, hello, hellau“ das Motto der neuen Saison enthüllt. „Strinks macht einen närrischen Zeitensprung“, lautet es. Das lässt alle Deutungsmöglichkeiten offen – und man darf beim Umzug dann gespannt sein, ob es in die Vergangenheit oder in die Zukunft geht.
Sandra und Sandro regieren weiter
Den ersten Tanz, einen Schunkelwalzer, führen Sandra I. und Sandro I. an – das aktuelle Prinzenpaar. Das regiert bereits in zweiter Saison – in Strehla sind eben Prinzessin und Prinz nach einem Jahr noch längst nicht verschlissen – manche haben schon fünf Jahre lang die närrische Zeit begleitet.
Noch bis zum Nachmittag wird auf dem Marktplatz gefeiert, für die Musik sorgten eine Oschatzer Schülerband sowie ein Andrea-Berg-Double.