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Bürgermeister übergibt Schlüssel und leere Stadtkasse

Mit mehreren Hundert Narren auf dem Marktplatz wurde am Sonntag Strehla erneut seinem Ruf als Faschingshochburg gerecht.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Klaus-Dieter Brühl

Strehla. Nachdem der große Wagen mit Elferrat und Funkengarde am Sonntag von 10 bis 11 Uhr seine Runde mit Musik und Konfetti durch die Stadt gedreht hatte, dürften wohl alle Strehlaer munter gewesen sein. Und kamen zuhauf auf den Marktplatz, wo der Karnevalsklub mit Karussell, Hüpfburg und mehreren Jahrmarktsbuden einen richtigen kleinen Rummelplatz aufgebaut hatte.

Faschingshochburg Strehla

Getanzt: Auch die Mädchen und Jungen der Junioren-Funkengarde zeigten auf dem Marktplatz ihr Können,
Getanzt: Auch die Mädchen und Jungen der Junioren-Funkengarde zeigten auf dem Marktplatz ihr Können,
Vergrößert: Thomas Born unterhielt als Stelzenmann und Ballonkünstler.
Vergrößert: Thomas Born unterhielt als Stelzenmann und Ballonkünstler.
Zugeschaut: Romy, Florian, Beatrice und Romy waren toll kostümiert.
Zugeschaut: Romy, Florian, Beatrice und Romy waren toll kostümiert.
Regiert: Für Sandra I. und Sandro I. ist es bereits die zweite närrische Saison, denn in Strehla gibts nicht jedes Jahr ein neues Prinzenpaar.
Regiert: Für Sandra I. und Sandro I. ist es bereits die zweite närrische Saison, denn in Strehla gibts nicht jedes Jahr ein neues Prinzenpaar.
Dabei: Die Strehlaer Funkengarden haben auch Jungs, hier Lucas - eingerahmt von Jasmin (li.) und Mara.
Dabei: Die Strehlaer Funkengarden haben auch Jungs, hier Lucas - eingerahmt von Jasmin (li.) und Mara.
Gedoubelt: Angela brachte die bekannten Hits von Andrea Berg zu Gehör.
Gedoubelt: Angela brachte die bekannten Hits von Andrea Berg zu Gehör.

Stolz auf die Funkengarden

Immerhin ist der Faschingsauftakt in Strehla Kult – das lässt man sich nicht entgehen. Nicht alle Narren waren kostümiert, aber eine Pappnase oder wenigstens eine originelle Kopfbedeckung hatten doch die meisten dabei. Für die Funkengarden ist das Faschingsoutfit dagegen nicht die einzige Tanzkleidung – sind sie doch außerhalb der närrischen Zeit auch als Showtanzgruppe aktiv. „Bei uns ist nicht nur ein bisschen ,Rumhopsen’ angesagt, sondern es wird richtig hart gearbeitet“, verrät Tanztrainerin Heidi Orisch. Den Spagat zum Beispiel müssen alle können. Und man ist stolz, dass bei den Funkengarden auch fünf Jungen mitmachen.

Das Feuerwehrboot ist schuld

Nach kurzem Warm-up mit Musik und Tanz geht es ohne große Vorrede zur Schlüsselübergabe. Bürgermeister Jörg Jeromin lässt sich nicht lange bitten und rückt den riesigen Rathausschlüssel heraus. Allerdings drückt er den Narren bei der Gelegenheit auch gleich noch die leere Stadtkasse mit aufs Auge. Die erwartet er nämlich am Aschermittwoch gefüllt zurück. In einem kurzen Gedicht erklärt das Stadtoberhaupt den Grund für die Ebbe im Stadtsäckel: Das neu angeschaffte Feuerwehrboot sei schuld an der finanziellen Schieflage. Doch dann wird erst mal gefeiert und mit dem Schlachtruf „Strehla – hella, hello, hellau“ das Motto der neuen Saison enthüllt. „Strinks macht einen närrischen Zeitensprung“, lautet es. Das lässt alle Deutungsmöglichkeiten offen – und man darf beim Umzug dann gespannt sein, ob es in die Vergangenheit oder in die Zukunft geht.

Sandra und Sandro regieren weiter

Den ersten Tanz, einen Schunkelwalzer, führen Sandra I. und Sandro I. an – das aktuelle Prinzenpaar. Das regiert bereits in zweiter Saison – in Strehla sind eben Prinzessin und Prinz nach einem Jahr noch längst nicht verschlissen – manche haben schon fünf Jahre lang die närrische Zeit begleitet.

Noch bis zum Nachmittag wird auf dem Marktplatz gefeiert, für die Musik sorgten eine Oschatzer Schülerband sowie ein Andrea-Berg-Double.