Merken

Brückenbauer halten Zeitplan ein

Pünktlich zum vereinbarten Termin kann das Bauwerk freigegeben werden. Danach sah es zu Beginn nicht aus.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Zschaitz. Wer von Zschaitz aus mit dem Auto zum Stausee Baderitz wollte, musste in den vergangenen vier Monaten eine Umleitung fahren. Doch dieser Umweg ist nun nicht mehr erforderlich. Am Freitagmittag ist die Brücke im Ortsteil Baderitz für den Verkehr freigegeben worden. Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos), Angelika Riedel, Bauamtsleiterin der Gemeinde Ostrau, und Bauleiter Maik Borrmann von der Firma Faber-Infra-Bau in Wilsdruff schnitten gemeinsam das obligatorische Band durch. Zuvor hatte Borrmann den Ablauf der Arbeiten in Gedichtform Revue passieren lassen. „Wir haben die Zeit der Sperrung alle tapfer ertragen und sind froh, dass die Brücke fertig ist“, sagte Immo Barkawitz.

Gleich zu Beginn schien der Brückenbau ins Stocken zu geraten. „Die Leitungen verschiedener Medien waren im Weg und mussten verlegt werden“, so Borrmann. Danach sei der Bau aber gut vorangekommen. Ganz können die Arbeiter ihr Werkzeug aber noch nicht zusammenpacken. „In der nächsten Woche schließen wir das Projekt ab. Wasserbau, Steine setzen und Oberboden auftragen, das sind die abschließenden Arbeiten“, so Maik Borrmann.

Ullrich Brückner wohnt im Zschaitzer Ortsteil Baderitz. Er betrachtet die Freigabe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die Verbindung ist wichtig, das Dorf ist ja in den vergangenen vier Monaten praktisch geteilt gewesen“, sagt er. Allerdings sei jetzt auch die Zeit der Ruhe wieder vorbei. „Hier fahren jetzt wieder viele Autos durch, die aus Richtung Lommatzsch über die alte Heerstraße und Baderitz nach Döbeln Ost wollen“, so Brückner. Er habe den Bau mit viel Interesse verfolgt und immer wieder Fotos gemacht.

Notwendig wurde der Neubau der Brücke, um das Durchlassvolumen des Bauwerkes zu vergrößern. Es handelt sich um eine 1848 errichtete Einbogenbrücke aus Bruchstein. Der historische Schlussstein hat einen Platz in der Mitte des Brückenbogens gefunden. Das hatte die Denkmalschutzbehörde gefordert. Die kalkulierten Kosten lagen bei 430 000 Euro. Die Firma Faber-Infra-Bau hatte zunächst ein Angebot über 313 000 Euro abgegeben, stellte jedoch mehrere Nachträge. „Die Kosten liegen in der vorher veranschlagten Höhe“, sagte Bürgermeister Immo Barkawitz. Der Neubau der Brücke ist zu 100 Prozent aus dem Programm zur Beseitigung von Hochwasserschäden finanziert worden.