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Brandstifter angeklagt

Dem 24-Jährigen kann nur eine Tat nachgewiesen werden. Gebrannt hat es achtmal.

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© Norbert Millauer

Von Peggy Zill

Coswig. Der mutmaßliche Brandstifter von Coswig wird sich bald vor Gericht verantworten müssen. Wie Oberstaatsanwalt Lorenz Haase auf SZ-Nachfrage erklärte, liegt die Anklage bereits beim Landgericht Dresden. Dem 24-Jährigen konnte im Zuge der Ermittlungen jedoch nur eine Brandstiftung nachgewiesen werden: Das Feuer im Holzfachhandel WHG im Februar. Allein dabei sind 7,5 Millionen Euro Schaden entstanden. Der Mann befindet sich noch immer in Untersuchungshaft und hat sich laut Staatsanwaltschaft zur Sache eingelassen. Brandstiftern ihre Taten nachzuweisen, ist laut Lorenz Haase schwer. „Wenn man keine Fingerabdrücke, DNA-Spuren oder Zeugen findet oder der Verdächtige alles zugibt, ist es schwierig.“ Zudem vernichten die Flammen vieles.

Seit Dezember 2016 hat es in Coswig und Weinböhla insgesamt acht große Brände gegeben. Die Brandserie begann im November 2016. Da brannte ein im Rohbau befindliches Einfamilienhaus in Neusörnewitz nieder. Im Dezember traf es die Halle eines Getränkehändlers, ebenfalls in Neusörnewitz und zwei Monate später wurde das Vereinshaus des SV Motor Sörnewitz angezündet. Im Juli 2017 folgte eine Lagerhalle des Lackherstellers Herlac, im November eine Landmaxx-Halle, im Dezember Hülsbusch in Weinböhla. Nach den Feuern bei Dehner in Brockwitz und beim Holzhandel bildete die Polizei eine Ermittlungsgruppe und konnte den Tatverdächtigen ein paar Wochen später festnehmen.