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Bombenfund im Ostra-Gehege

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst bestätigte den Fund eines Blindgängers am Messering in der Friedrichstadt. Mit dem Schulbeginn startet die Evakuierung von rund 16000 Dresdnern.

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© Stadt Dresden

Dresden. Der Evakuierungsplan steht: Wie Polizei und Katastrophenschutzamt am Donnerstagmittag mitteilten, können die betroffenen knapp 16 000 Anwohner am Dienstag, den 23. Oktober, ab 7 Uhr morgens in die bereitgestellten Notunterkünfte aufsuchen. Einige Standorte nannten die Behörden bereits: So können insgesamt etwa 1 250 Menschen in Sporthallen an der Großenhainer Straße 187 und Maxim-Gorki-Straße 39 unterkommen, ebenso wie in der Ballsporthalle an der Magdeburger Straße. Bei weiteren Unterkünften werde noch geprüft, ob sie sich für den Notfall eignen.

Das Evakuierungs-Gebiet rund um ein Firmen-Gelände nahe der ehemaligen Fettschmelze im Ostra-Gehege betrifft die komplette Elb-Halbinsel sowie Straßenzüge der gegenüberliegenden Stadtteile Mickten, Pieschen und Übigau. Grund für die großräumigen Sperrungen sei, dass Splitter einer 500-Kilo-Bombe bis zu 1500 Meter streuen können. Innerhalb des gesperrten Areals befinden sich acht städtische Schulen und 23 Kindertagesstätten, Horte und Kindertagespflegestellen, die an diesem Tag geschlossen bleiben sollen. Das gleich gelte für dort ansässige Firmen und Betriebe.

Die Feuerwehr wird am 23. Oktober mit 300 Kameraden im Einsatz sein, die Polizei in jeder Schicht mit etwa 300 Beamten. Mitarbeiter des Kampfmittel-Beseitigungsdienstes wollen gegen 11 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen. Zwar bestehe kein akuter Alarm, aber doch die gebotene Vorsicht: Die Experten rechnen mit einer 250 bis 500 Kilogramm schweren Fliegerbombe. Holger Klemig vom Kampfmittelbeseitigungsdienst schloss allerdings auch nicht aus, dass es sich bei dem unbekannten, zwei bis drei Meter unter Oberfläche liegenden Gegenstand um etwas Ungefährliches handeln könnte. „Richtig wissen werden wir es erst, wenn wir den Gegenstand freigelegt haben“, sagte Klemig.

Laut Mitteilung der Stadt stießen die Spezialisten in der zweiten Septemberwoche auf den potenziellen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Beim Scannen des Erdreichs im Zuge der sogenannten Baugrundvorbereitungen auf dem Gelände am Messering zeigten die Geräte der Techniker verdächtigen Messwerte: Demnach soll sich der Blindgänger unter einer bereits asphaltierten Zufahrt befinden. Eine abschließende Auswertung historischer Luftbilder habe den Verdacht weiter erhärtet, heißt es.

Der Themenstadtplan der Stadt Dresden zeigt das gesamte Evakuierungsgebiet und auf der Homepage gibt es die kompletten Infos rund um die Räumung inklusive eines Downloads zu den betroffenen Straßen. (szo)