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Börsentage in Großnaundorf

Für zwei Tage öffnet sie wieder: Die große Kindersachen-Börse entwickelt sich zum Renner.

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© René Plaul

Von Reiner Hanke

Großnaundorf. Frauen mit bunten Körben oder Kisten strömen in die Großnaundorfer Turnhalle. Sie sind beladen mit Kinderbekleidung und Spielzeug en masse. Sie schleppen Rollschuhe oder Hochstühlchen für Kinder in die Halle. Familie Zeiler hat neben Kindersachen auch ein Babyfon dabei: „Wir sind aus dem Alter mit kleinen Kindern raus.“ Andere noch nicht. Aber die Mädchen und Jungen wachsen eben so schnell, dass die Sachen noch längst nicht abgetragen sind, sagt Elke Lehmann aus Lichtenberg. Andere Familien können sie gut gebrauchen. So ist wieder Börsentag im Dorf. Hier wird aber nicht mit Wertpapieren, sondern mit Kindersachen gehandelt.

Hinter dem Projekt steht die Kirchgemeinde als Veranstalter. Für die Organisatoren Lydia Haase und Kathrin Müller und ihre Helfer haben anstrengende Tage begonnen. Um das Parkett zu schonen, haben die Großnaundorfer Karnevalisten Linoleum ausgerollt und die Organisatoren am Dienstag schon um die 50 Biertische aufgebaut. Dort stapeln sie die gebrauchte Ware nach Art und sogar Größe auf. Die Schuhe werden feinsäuberlich auf Steckregalen in den Umkleidekabinen präsentiert. Seit sechs Jahren organisieren die Frauen zwei Börsen im Jahr, jetzt natürlich mit Frühling- und Sommerware. Wintersachen nehmen sie jetzt nicht an. Auch Schmutziges und Kaputtes werde aussortiert, erklärt Kathrin Müller. Die Börse zählt mit 160 Anbietern zu den größten der Region. Die Verkäufer kommen bis aus Dresden. Die Börse sei für die übersichtliche Präsentation und super Einkaufsbedingungen bekannt, das habe sich herumgesprochen. Für zwei Tage hat Großnaundorf quasi ein Kaufhaus – und erstmals in der Turnhalle. Bisher fand die Börse in den ehemaligen Schulräumen der Gemeinde statt. Doch hier öffnet ja bald die neue Freie Schule. Dafür wird schon gebaut. Deshalb seien die Organisatoren der Gemeinde dankbar, dass sie die Sporthalle nutzen dürfen und auch den Sportvereinen, die dafür ein bisschen zurückstecken.

Das Interesse an der Börse ist riesig und das in doppeltem Sinne. Die Verkaufsplätze waren diesmal innerhalb einer Minute ausgebucht. „Ein neuer Rekord“, so Kathrin Müller. Und vor der Öffnung am Donnerstag werden wieder Schlangen vor der Tür stehen, sind sich Organisatoren sicher.

Der Anfang vor sechs Jahren war auf dem eigenen Hof, erinnert sich Kathrin Müller. Dort wurde es aber bald zu eng. Die Idee hatte Mitstreiterin Lydia Haase. Selbst gern auf solchen Börsen unterwegs, sagte sie: „Wir müssten das mal selber machen.“ Nun ist es schon das elfte Mal. Es sei anstrengend, aber es mache ihnen einfach Spaß – alles rein ehrenamtlich. Dazu kommt der gute Zweck. Vom Verkaufserlös fließt ein Spendenbetrag für die Kita, die Kirchgemeinde und seit diesem Jahr für den Förderverein Freie Keulenbergschule.

Die Börse findet am 22. 3. (8-19 Uhr) und 23. 3. (9-18 Uhr) statt; Parkmöglichkeiten sind vorhanden.