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Blausäure Ursache für Fischsterben

Acht Wochen nach dem Tod Tausender Forellen in Nedaschütz ist klar, womit das Schwarzwasser verunreinigt war. Viele andere Fragen bleiben.

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© Rocci Klein

Von Katja Schäfer

Nedaschütz. Ursache für das große Fischsterben in Nedaschütz vor acht Wochen war Blausäure im Hoyerswerdaer Schwarzwasser. „Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich Cyanid – Blausäure – im Gewässer befunden hat“, berichtet Josef Bauer, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Görlitz. Damit gibt es jetzt erstmals öffentliche Aussagen dazu, womit das Hoyerswerdaer Schwarzwasser in der Nedaschützer Gegend am 8. Juni verunreinigt wurde. Bisher hatten das Landratsamt Bautzen und die Polizei nur bekannt gegeben, dass in den damals entnommenen Wasserproben Gift gefunden wurde.

Auf viele andere Fragen stehen die Antworten jedoch noch aus. Oberstaatsanwalt Josef Bauer verweist darauf, dass die polizeilichen Ermittlungen zu dem Vorfall noch nicht abgeschlossen sind. Thomas Knaup, Pressesprecher der Polizeidirektion Görlitz, sagt dazu: „Zu klären bleiben die Fragen, wie die Substanz in das Gewässer gelangt ist und wer dafür verantwortlich war.“ Eindeutig klar ist nur, dass das Gift irgendwo oberhalb der Nedaschützer Forellenzucht ins Hoyerswerdaer Schwarzwasser gelangt sein muss.

Blausäure ist für Menschen, Tiere und besonders Fische hochgiftig. Sie blockiert die Zellatmung, was zur inneren Erstickung führt. Schon sehr geringe Konzentrationen im Wasser können viele Fische töten. Verwendet werden Cyanidlösungen in der Praxis unter anderem zum Herauslösen von Edelmetallen aus Gesteinen sowie zur Schädlingsbekämpfung.

In der Nedaschützer Forellenzucht, durch deren Becken das Hoyerswerdaer Schwarzwasser fließt, starb am Abend des 8. Juni innerhalb kurzer Zeit nahezu der gesamte Fischbestand. Kerstin und Frank Wehner, die die Anlage seit 17 Jahren betreiben, mussten laut eigenen Aussagen 13 Tonnen tote Forellen entsorgen.