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Bio-Markt in der Volksbank-Passage

Wo früher drei Läden waren, ist jetzt nur noch einer. Ganz neu ist das Geschäft mit Bio-Waren in Neugersdorf aber nicht.

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© www.foto-sampedro.de

Von Romy Altmann-Kühr

Neugersdorf. Hängt die Lampe gerade? Ist alles an seinem Platz? Und werden die Handwerker rechtzeitig mit den letzten Arbeiten fertig? – Vor wenigen Tagen noch waren die Räume in der Volksbankpassage in Neugersdorf eine Baustelle. Gestern dann konnten Bettina Lindecke und ihr Bruder und Geschäftspartner Stephan Hampel das neue „Genussreich“ eröffnen. Seit Anfang Juli bauten sie am neuen Standort für ihr „Genussreich“. Arbeitsreiche Wochen liegen hinter ihnen. Die Geschwister, die außerdem gemeinsam die Oberlausitzer Apotheken OHG leiten, hatten sich ein sportliches Ziel bis zur Eröffnung gesteckt.

Um den Bioladen „Genussreich“ hatte ihr Unternehmen vor zwei Jahren sein Repertoire erweitert. Bisher hatte er seinen Standort im Neugersdorfer Ärztehaus – umgangssprachlich Poliklinik – an der Fröbelstraße. Das war aber nicht optimal, sagt Frau Lindecke. Kunden mussten Treppen bewältigen, um in den Laden zu kommen, das Gebäude hat keinen Fahrstuhl. Außerdem war der Platz begrenzt. Das neue „Genussreich“ entstand in der Passage am Volksbank-Gebäude an der Neugersdorfer Hauptstraße, wo bis vor Kurzem noch drei Läden untergebracht waren: Ein Blumengeschäft und eine Bäckereifiliale verkauften noch. Der dritte Laden, früher eine Fleischereifiliale, stand schon lange leer. Auch für die Gärtner-Filiale zeichnete sich die Schließung ab. Das „Genussreich“ ergriff die Möglichkeit, sich zu vergrößern. In wenigen Wochen entstand aus den drei kleinen Läden an der Volksbank ein großer. „Deshalb sind wir auch allen Firmen dankbar, die hier in so kurzer Zeit alles geschafft haben“, sagt die Chefin. „Immerhin war Sommer- und Ferienzeit.“

Die Vergrößerung lag nahe, denn, so Bettina Lindecke: Das Konzept des Bio-Ladens sei in den vergangenen zwei Jahren gut angenommen worden. Das liege auch daran, dass immer mehr Leute bewusster mit Lebensmitteln umgehen und auch einkaufen. Ein Grund dafür sind zunehmende Unverträglichkeiten bei Lebensmitteln. „Dann beginnt man erst einmal, sich genauer mit dem Thema Bio zu beschäftigen“, sagt Frau Lindecke. Für sie selbst war die Eröffnung des Bioladens damals ein logischer Schritt als Erweiterung des Angebots der vier Apotheken, die die Oberlausitzer Apotheken OHG betreibt. „Wir verfolgen auch da schon ein ganzheitliches Angebot. Da ist der Bioladen eine gute Ergänzung.“ Auch sie selbst hat sich im Zusammenhang mit der Ladenerweiterung intensiv mit dem Thema beschäftigt. So gibt es im „Genussreich“ nicht nur Waren mit dem Biosiegel. „Es gibt bereits höhere anerkannte Qualitätsstufen wie Bioland, Naturland oder Demeter“, erklärt Frau Lindecke. Ihr ist es aber wichtig, nicht nur Bio zu verkaufen. Das Konzept der Nachhaltigkeit zieht sich auch durch die Einrichtung: der Laden bezieht Ökostrom, es gibt Kühltruhen mit umweltfreundlichem Kühlmittel, die Einrichtung besteht überwiegend aus Naturmaterialien wie Holz und für Einrichtung und Bauarbeiten wurden regionale Firmen herangezogen. Mit dem neuen, größeren Bio-Markt schaffte das Unternehmen außerdem zusätzliche Jobs, zwei neue Mitarbeiterinnen werden künftig das bisherige „Genussreich“-Team ergänzen.

Mit der Neueröffnung ist auch das Angebot erweitert worden. Nun gibt es zum Beispiel eine Käsetheke und mehr Brot und Brötchen. Damit Kunden die verschiedenen Produkte kennenlernen können, soll es in Zukunft im neuen Geschäft jeden Donnerstag besondere Angebote geben und ein Lieferant vorgestellt werden. Nächste Woche, zum Internationalen Tag der Schokolade, geht es los mit einer Schokoladenverkostung, am 20. September wird Kosmetik vorgestellt und am 27. September gibt es Brot von der Biolandbäckerei aus Zittau zum Verkosten.