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Bilder von der Sprengung in der Dippser Heide

80 Granaten gingen am Dienstag in die Luft. Die Suche nach Munition im Wald ist noch nicht beendet.

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© Egbert Kamprath

Egbert Kamprath

Dippoldiswalde. Ein dumpfer Knall rollt durch den Wald. Von den gefährlichen Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg ist nichts mehr übrig. Stattdessen klafft im Waldboden in Nähe der Wolfssäule ein vier Meter tiefer Krater. Der Kampfmittel- beseitigungsdienst hat am Dienstag mehrere Granaten im Wald bei Dippoldiswalde gesprengt. Bei der Explosion wurden 30 Panzergranaten vom Kaliber 8,8 Zentimeter, 20 Handgranaten sowie 30 Gewehrgranaten vernichtet.

Granaten hinterlassen metertiefes Loch

Thomas Zowalla zeigt die Reste der gesprengten Munition. Viel ist von den 30 Panzergranaten, 20 Handgranaten sowie 30 Gewehrgranaten nicht übrig geblieben.
Thomas Zowalla zeigt die Reste der gesprengten Munition. Viel ist von den 30 Panzergranaten, 20 Handgranaten sowie 30 Gewehrgranaten nicht übrig geblieben.
Durch die Sprengung ist ein vier Meter großes Loch entstanden.
Durch die Sprengung ist ein vier Meter großes Loch entstanden.
Um die Wucht der Explosion zu dämmen, stellen die Experten einen Wasserbehälter auf. Von diesem ist ebenfalls nicht mehr viel übrig.
Um die Wucht der Explosion zu dämmen, stellen die Experten einen Wasserbehälter auf. Von diesem ist ebenfalls nicht mehr viel übrig.
Ein Stück des Behälters wurde in einen Baum geschleudert.
Ein Stück des Behälters wurde in einen Baum geschleudert.
Die Munitionskisten in der Dippser Heide sind wieder leer - vorerst. Im Wald wird noch mehr Minution vermutet.
Die Munitionskisten in der Dippser Heide sind wieder leer - vorerst. Im Wald wird noch mehr Minution vermutet.

Seit 2013 wird in der Dippser Heide systematisch nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. Jedes Jahr werden mehrere Tonnen von einem privaten Kampfmittelbeseitigungsdienst aus dem Boden geholt. Meistens handelt es sich dabei um Metallschrott oder Munition, die gefahrlos abtransportiert werden kann. Einige der alten Granaten sind allerdings in einem so schlechten Zustand, dass sie vor Ort unschädlich gemacht werden müssen. Das geschieht in der Regel einmal im Jahr durch eine Sprengung.

Aufgrund der langen Trockenheit im Wald musste sie dieses Jahr immer wieder verschoben werden. Wegen Forstarbeiten am bisherigen Sprengplatz musste zudem ein Ausweichort gefunden werden. Das machte die Sache etwas komplizierter, da ein 16 000-Liter-Tank zum Einsatz kam, der die Sprengwirkung eindämmen sollte. Befüllt wurde er von Feuerwehren aus Rabenau, Kreischa und Bannewitz.

Sprengmeister Thomas Zowalla vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Polizei brachte 30 einzelne Sprengladungen an, die nach der Zündung die Weltkriegshinterlassenschaften unschädlich machten. Das geschah so gründlich, dass bis auf wenige kleine Splitter keine Hinterlassenschaften zu finden waren. Nur die Reste des Plastiksacks verteilten sich bis hoch in die Baumwipfel. Es wird nicht die letzte Sprengung in der Heide gewesen sein. Die Munitionssuche geht auch im kommenden Jahr weiter.