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Bibliothek in West jetzt gemütlicher

Nach 2011 wurde nun zum zweiten Mal umgestellt, um den Besuchern das Stöbern nach Literatur zu erleichtern.

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© Norbert Millauer

Von Raphael John

Radebeul. Wie bei manchen Leuten zu Hause ist auch in einer Bibliothek alle Jahre wieder das Umräumen der Inneneinrichtung angesagt. In Radebeul-West verbesserte man in den letzten Monaten das bereits 2011 gefasste Konzept der Familienbibliothek. Zwei Tage lang verschoben die Mitarbeiter Möbel und Bücher, stellten das digitale System auf die neue Ordnung um und feierten dann das Ergebnis mit ihren Gästen.

Die große Neuerung ist, dass nun der ganze Bestand nach Themen sortiert wurde. Denn meist stöbern Besucher eher nach Genre und Wissen zu einem Sachverhalt statt nach einem bestimmten Buch. Bei der Sachliteratur begann die Bibliothek bereits bei der letzten Umgestaltung mit der thematischen Aufstellung der Wissensbereiche und beendete diese jetzt. Die Kinder- und Jugendliteratur ist nach Alter geordnet und räumlich näher aneinander gestellt.

Ein wichtiges Ziel war auch, die untere Etage der Bibliothek mehr einzubeziehen. Die Mitarbeiter hatten deshalb die Idee, beliebte Rubriken wie die Kriminalromane, Biografien und Zeitschriften nach unten zu verlagern, wo sich vorher die Sachbücher befanden. Dadurch müssen die Besucher jetzt zwar häufiger die Treppe hoch und runter, aber wem das zu viel ist, kann auch mit dem Fahrstuhl fahren. Durch große, von außen nicht zugebaute Fenster hat auch der Keller viel natürliches Licht und lädt zum Lesen ein.

Außerdem sollten Sichtlinien und mehr Platz geschaffen werden, um ein Bücherlabyrinth zu vermeiden. Für eine bessere Orientierung sind die einzelnen Themen mit unterschiedlichen Farben markiert. Damit die Kinder einen größeren Überblick haben, wurde viel mit der Frontaufstellung der Bücher gearbeitet. Dabei ist das Buchcover anstatt des Rückens zu sehen und die Bücher sind neben- oder hintereinander ähnlich wie Broschüren in einer Auslage angeordnet. Das soll neue Leser und vor allem Jugendliche ansprechen.

Für die Umgestaltung musste die Bibliothek keine neuen Möbel kaufen, denn sie arbeitete nur mit der bisher vorhandenen Einrichtung. So brauchte man kein Geld ausgeben und konnte in andere Sachen investieren. Besonders dankbar ist die Leitung über die Schenkung der Bücher des Schweizer Standes auf der Leipziger Buchmesse. Dieser vergibt jedes Jahr seine Auswahl an drei Bibliotheken und diesmal war unter anderem Radebeul an der Reihe.