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Beton verschwindet hinter Bruchsteinen

Die Kirchenmauer in Zschaitz bekommt jetzt eine Verkleidung. Wegen der Bauarbeiten müssen Kraftfahrer Geduld haben.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Zschaitz. Am Kirchberg steht in Höhe der Zschaitzer Kirche eine Ampel. Die ist wegen der Bauarbeiten an der Kirchenmauer notwendig. Die Stahlbetonwand, die 2015 gesetzt worden ist, wird nun mit Bruchsteinen verkleidet. „Es hat seine Zeit gedauert, bis wir loslegen konnten“, so Pfarrer Reinhard Mehnert. Zunächst sei geplant gewesen, die Betonmauer in Eigenleistung fertig zu bauen. Doch dieser Plan sei nicht aufgegangen. Dann passte es mit der Finanzierung, aber es sei keine Baufirma gefunden worden, die das Vorhaben umsetzen wollte.

Nun konnte es aber vor einigen Tagen losgehen. Die Baufirma Otto aus Stauchitz hat den Auftrag erhalten. „Die Wand wird etwa 50 Zentimeter höher als die bisherige aus Beton. Von hinten füllen wir dann noch Erde auf“, sagte Mehnert. Die Stahlbetonwand ist insgesamt 2,30 Meter hoch. Nach vorn in Richtung Einfahrt wurde sie bis auf 70 Zentimeter abgesenkt.

Notwendig ist die Sanierung der alten Kirchenmauer, um das Abrutschen des Turmes und somit eine Rissbildung im Mauerwerk zu verhindern. „Das Problem ist, dass der Kirchturm direkt an der Straße steht“, sagte Pfarrer Reinhard Mehnert. Deshalb konnten die Bauarbeiter im Jahr 2015 auch nicht die gesamte Mauer auf einmal herstellen. Es ging nur Stück für Stück, sodass das Fundament des Kirchturms, das in einer Höhe von etwa 2,50 Meter über der Straße zu sehen ist, stabilisiert wurde und nicht wegrutschen konnte.

Bevor die Stahlbetonwand gesetzt werden konnte, mussten altes Mauerreste entfernt werden. Wann das alte Bauwerk entstanden ist, konnte der Pfarrer nicht sagen. „Ich nehme an, das ist passiert, als in der Vergangenheit die Durchfahrt abgesenkt wurde. Denn auch gegenüber gibt es eine Bruchsteinmauer. Das Bauwerk unterhalb der Kirche ist Anfang der 1950er-Jahre gebaut worden. Die Bruchsteine hatten die Mitarbeiter der Kirchgemeinde in Eigenleistung entfernt und geborgen.

Als die Kreisstraße vor einigen Jahren saniert wurde, gab es Pläne, unterhalb des Kirchturmes eine Spundwand einzubauen. Die sollte dann ebenfalls mit Bruchsteinen verblendet werden. Dadurch wäre die Straße breiter geworden. Doch das war dem Kreis dann zu teuer. Deshalb hat man den Bau der Spundwand nicht umgesetzt. „Wäre das so gewesen, hätten wir nichts bezahlen müssen. Doch nun sieht das anders aus“, sagte Reinhard Mehnert.

Bereits 2012 wurde der im Jahr 1515 errichtete Kirchturm saniert. Zum einen drohte das Fundament in Richtung Straße wegzurutschen, und zum anderen hatte der Kirchturm zentimeterbreite Risse. Um den Turm zu stabilisieren, erhielt der Turmfuß eine Betonbandage bis unter die Grundmauer. Das Objekt wurde mit drei dicken Stahlbändern umschnürt.

Pfarrer Reinhard Mehnert geht davon aus, dass die Bauarbeiten mindestens noch zwei Wochen, maximal bis Ende Oktober dauern werden.