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Bessere Lebensqualität für Parkinson-Patienten

Das Elblandklinikum hat mit Partnern ein Netzwerk gegründet, um möglichst vielen Betroffenen breit helfen zu können.

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© Claudia Hübschmann

Meißen. In der Sächsischen Landesärztekammer haben Experten des Elblandklinikums Meißen, der Parkinson-Fachklinik am Tharandter Wald und des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ Dresden jetzt eine neue, übergreifendere Versorgungsstruktur für Parkinson-Patienten vorgestellt. Das geht aus einer Mitteilung des Elblandklinikums hervor.

Ziel ist es, der steigenden Anzahl Erkrankter wohnortunabhängig eine spezialisierte und optimierte Therapie zu ermöglichen. „Denn im Unterschied zu anderen neurodegenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel der Alzheimer-Demenz, lässt sich die Parkinson-Erkrankung durch Medikamente aber auch durch operative Verfahren, wie die Tiefe Hirnstimulation, sehr gut symptomatisch behandeln“, sagt Chefarzt PD Dr. Martin Wolz, einer der Initiatoren des Netzwerkes. „Die Patienten profitieren durch eine erhöhte Lebensqualität, kommen seltener in Pflegeheime oder als Notfälle in das Krankenhaus.“

Doch dafür ist eine spezielle Expertise notwendig, die nicht flächendeckend zur Verfügung steht. Gerade im ländlichen Raum wird ein großer Teil der Patienten ausschließlich von Hausärzten versorgt, eine spezialisierte Betreuung kann dort nicht realisiert werden. Mit dem Ziel, die Versorgungsgerechtigkeit und -qualität zu ver- bessern, haben die Spezialisten der drei Kliniken das „ParkinsonNetzwerk Ostsachsen“ (PANOS) gegründet. „Ziel ist es, möglichst viele Partner zu gewinnen, um gemeinsam mit weiteren Kliniken, niedergelassenen Ärzten, Therapeuten, Patientenorganisationen und auch Krankenkassen den Zugang von Parkinson-Patienten zu einer komplexen, die Lebensqualität verbessernden Therapie sicherzustellen“, sagt Dr. Wolz.

Hochrechnungen gehen davon aus, dass allein in Ostsachsen im Jahr 2030 rund 35 000 Menschen mit der Diagnose leben werden, etwa doppelt so viel wie heute. Ein erfolgversprechender Ansatz, dem zu begegnen, besteht in der Kooperation und Vernetzung, aber auch technische Innovationen wie die Telemedizin werden eine zunehmende Rolle spielen. Durch ein Netzwerk, in dem die ambulant tätigen Fachärzte intensiv mit ihren Kollegen in den spezialisierten Zentren zusammenarbeiten, lassen sich so Parkinsonpatienten effizienter und besser versorgen.