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Bergbau stoppt Spülwassereinleitung in Kiessee

Die Gefahr einer weiteren Verschlammung des Badegewässers ist gebannt. Aber es gibt noch eine Unsicherheit.

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© Marko Förster

Birkwitz-Pratzschwitz. Im Juli wird der Hahn zugedreht: In den Kiessee Birkwitz-Pratzschwitz fließt künftig kein Spülwasser mehr, das bei der Kieswerke Borsberg GmbH & Co. KG in der Produktion anfällt. Künftig wird das Unternehmen das Spülwasser samt ausgewaschenen Feinbestandteilen in ein Restloch an der Waldstraße östlich des Kiessees einleiten. Dazu hat das Sächsische Oberbergamt den Kieswerken eine wasserrechtliche Genehmigung erteilt. Der Geschäftsführer der Firma, Lutz Hammer, sagte zur SZ: „Wir haben die Genehmigung vor wenigen Tagen bekommen und werden nun die nötigen Arbeiten erledigen, um das Spülwasser in das Restloch umzuleiten. Das wird mit Sicherheit zwei, drei Wochen in Anspruch nehmen.“

Bei der Bürgerinitiative Kiessee Birkwitz-Pratzschwitz herrscht Freude über diese Ankündigung. Andrea Kahl ist nicht nur Mitglied in der Bürgerinitiative, sondern sitzt auch im Ortschaftsrat. Sie sagt: „Das ist eine gute Nachricht, genauso haben wir uns das gewünscht.“ Seit Jahren kritisiert die Initiative die Einleitung von Spülwasser in den Kiessee und weist auf die zunehmende Verschlammung des Gewässers hin. Das Sächsische Oberbergamt bestätigt, dass sich die Seetiefe zwischen 2004 und 2015 im unmittelbaren Bereich der Einspülung um einen bis vier Meter verringert hat und im weiteren Bereich um maximal einen Meter. Das sei aber noch keine Verlandung des Sees, die wäre erst in 100 Jahren Realität geworden, sagt Oberberghauptmann Bernhard Cramer.

Die Wasserqualität des Sees ist laut Messungen nach EU-Badegewässerverordnung nach wie vor ausgezeichnet. Ob sich das verändern wird, bleibt abzuwarten. Denn der Betrieb darf dem See weiterhin große Mengen Wasser entnehmen. Trotzdem soll der Pegel nicht sinken, weil Grundwasser nachfließt. Die Bürgerinitiative hält es aber für möglich, dass dies aufgrund der bisherigen Verschlammung nicht mehr tadellos funktioniert. Kieswerke-Geschäftsführer Lutz Hammer sagt: „Wir mussten per Gutachten belegen, dass Wasser nachfließt.“