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Bauarbeiten wirbeln Staub auf

In und an der Pestalozzischule werden 120 Hortplätze entstehen. Die Arbeiten beginnen am Backsteinhaus.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. In den Ferien wurde in der Harthaer Pestalozzischule ziemlich viel Staub aufgewirbelt und laut war es auch. Die Firma Beyer & Lohs GmbH Elektrotechnik, die den Auftrag für die Elektroanlagen bekommen hat, nutzte die Zeit, um besonders lärm- und schmutzintensive Arbeiten zu erledigen. So wurden die Kabeldurchlässe für die brandschutztechnischen Anlagen gebohrt. Dass die Ferien für diese Arbeiten genutzt worden sind, kann Schulleiterin Kerstin Wilde nur begrüßen.

Auch im Außenbereich passiert schon etwas. Das Backsteingebäude ist ohne Dach.
Auch im Außenbereich passiert schon etwas. Das Backsteingebäude ist ohne Dach. © Kerstin Wilde

Am Ende der vergangenen Woche seien auch die technischen Kräfte der Stadt vor Ort gewesen, um den Schmutz zu beseitigen. Doch die hätten nicht alles geschafft. Denn einmal abwischen der Bänke und Stühle hätte nicht gereicht, so Wilde. Deshalb wurden die Oberschüler gebeten, ihren Platz selbst zu säubern. „Wir haben alle Schüler über den Umgang miteinander und während der Bauzeiten belehrt“, sagte die Schulleiterin. Bisher habe es ein gutes Miteinander gegeben. An die Absprachen werde sich gehalten.

Für die Grundschüler bedeuten die Bauarbeiten, dass sie außer am Morgen und nach dem Unterricht den Hinterausgang der Oberschule nutzen. Denn auch im hinteren Bereich, in dem sich die Unterstellmöglichkeiten für die Werkzeuge der Hausmeister befanden, hat sich einiges getan. Die Mauern sind abgerissen, das markante Backsteingebäude gegenüber der Turnhalle völlig entkernt. Es hat auch kein Dach mehr. Das wurde ebenfalls in den Ferien abgetragen. Ein Kran und ein Tieflader zum Abtransport kamen dabei zum Einsatz. „Bevor das Haus ein neues Dach bekommt, müssen ein Ringanker eingesetzt und andere Maurerarbeiten erfolgen“, sagte Bauamtsleiter Ronald Fischer.

Die Fenster, die schon längst nur noch Löcher sind, werden vergrößert, sodass in dem 55 Quadratmeter großen Hortzimmer, das in diesem Gebäude entstehen soll, gute Lichtverhältnisse herrschen. Der zweite, kleinere Raum, der abgetrennt wird, soll für besondere Zwecke zur Verfügung stehen.

An das Backsteingebäude schließt sich künftig ein Alu-Glasbau an. Dieser wird als Mensa für den Hort und als Hausaufgabenzimmer genutzt. Getrennt werden die beiden Räume durch eine Wand, die zusammengefaltet werden kann. Damit steht die gesamte Fläche für Veranstaltungen zur Verfügung.

Der Alu-Glasbau endet an einem Backsteingebäude direkt an der Schule, das bisher ebenfalls von den Hausmeistern genutzt wurde und nun als Hortzimmer ausgebaut wird. Auch hier sind noch einige Arbeiten wie das Anheben des Fußbodens oder die Sanierung des Daches notwendig.

Das Gerüst für den Bau des Fahrstuhles, das aussieht wie eine Rettungstreppe, steht ebenfalls. Es befindet sich an der Rückseite der Grundschule. Das Dach wurde in diesem Bereich bereits aufgenommen, um so den Zugang zum ersten Dachgeschoss zu bekommen. So gelangen die Baumaterialien in das erste und zweite Dachgeschoss, das bisher nicht genutzt wurde und nun ausgebaut werden soll. Auch ein Fahrstuhl wird entstehen, damit alle Kinder, auch die mit einer Behinderung, in jede Etage der Schule gelangen können.

Mit den Arbeiten haben die brandschutztechnische Ertüchtigung der Pestalozzischule und der Einbau des Hortes in die Schule begonnen. Dabei handelt es sich um ein 6,5-Millionen Euro teures Projektes.

Es entstehen 120 statt bisher der geplanten 80 Hortplätze. „Perspektivisch ist davon auszugehen, dass es einen größeren Bedarf an Plätzen für Krippen- und Kindergartenkinder geben wird. Um den Bedarf zu decken, gibt es zwei Möglichkeiten: die Erweiterung der Kapazität an Kita-Plätzen durch Neubau oder die Verlagerung von Hortplätzen in das Souterrain der Schule“, sagte Bauamtsleiter Ronald Fischer. Auch hierfür werden die Fenster ein Stück vergrößert.

Der erste Abschnitt umfasst die brandschutztechnische Ertüchtigung, die Integration des Hortes und den Einbau des Fahrstuhls sowie die Sanierung der Innenräume . In einer zweiten Runde sollen dann die Fassade erneuert, die Schulmauer fertiggestellt sowie die Sanitärräume auf Vordermann gebracht werden. Das Brandschutzkonzept sieht unter anderem vor, dass die Treppenhäuser mittels Brandschutztüren getrennt werden. Sie sollen dort entstehen, wo sich einst die Abtrennung zwischen den Schulen befand. Auch zwischen der Treppe und dem Gang werden gläserne Brandschutztüren eingebaut, sodass im Brandfall jeder Flur jedes Schulbereiches abgetrennt und die Gänge als Fluchtwege benutzt werden können.