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Ballettschule zieht in ehemalige Neiße-Galerie

Das Theater hat den neuen Tanzsaal in der Elisabethstraße eröffnet. Das war dank einer großzügigen Spende möglich.

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© nikolaischmidt.de

Von Ines Eifler

Görlitz. Afrika-Kunst, Ausstellungen und Talkrunden: Das war einmal. Die ehemalige Neiße-Galerie hat sich in den vergangenen Wochen in einen Ballettsaal verwandelt, mit breiten Spiegelwänden, Ballettstangen, Tanzboden und viel Licht und Luft. Die Ballettschule des Gerhart-Hauptmann-Theaters ist in die Räume auf der Elisabethstraße 10/11 eingezogen, am Donnerstag wurde der Saal offiziell eröffnet. „Wir freuen uns sehr, dass sich für die Kinder unserer Ballettschule ein so schöner Raum in der Nähe des Theaters gefunden hat“, sagt Intendant Klaus Arauner.

Das war gar nicht so einfach, zumal das Theater keine zusätzlichen finanziellen Mittel zur Verfügung hatte, um einen neuen Raum für die Ballettschule anzumieten. Bisher hatten sich die rund 60 Kinder und Jugendlichen den Ballettsaal im dritten Obergeschoss des Theaters mit der Tanzcompany geteilt. Da Theaterfremde aus technischen Gründen dort eigentlich nur bedingt hindürfen und auch um die Doppelnutzung des Saals zu entzerren, suchte die Ballettschule schon seit Herbst einen neuen Übungsraum. Ballettschulleiterin Heike Laskowski stand mit Magdalena Freer, Inhaberin der ehemaligen Neiße-Galerie, in Kontakt. Diese wiederum suchte einen Mieter, der jungen Menschen etwas beibringt und sie zu Disziplin anhält.

CDU-Landtagsmitglied Octavian Ursu erfuhr davon und unterstützte das Theater, indem er in den Stadtwerken einen Sponsor fand und bei den Verhandlungen half. „Mir ist es wichtig, dass Wirtschaft und Kultur einander unterstützen“, sagt Ursu. Für die Wirtschaft seien kulturelle Einrichtungen und Aktivitäten wichtig, um Fachleute mit Familie nach Görlitz zu holen. Für die Kultur seien gut bezahlte Arbeitsplätze wichtig, weil Sport und Kultur durch Steuern finanziert würden. Durch Ursus Vermittlung zahlen die Stadtwerke bereits gemeinsam mit Bombardier und Kommwohnen die Miete des Probenraums des Görlitzer Jugendblasorchesters in der alten Bombardiervilla. Nun gewährleisten sie auch den Betrieb der Ballettschule.

Seit 2001 bildet Heike Laskowski darin kontinuierlich Ballettschüler zwischen vier und 28 Jahren aus. Sie bringt ihnen bei, wie viel Kraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit sie haben und lässt sie damit ein positives Selbstwertgefühl entwickeln. Ihre sechs Klassen haben nun auf 100 Quadratmetern genug Raum und alle Freiheit, um ihre nächsten Projekte vorzubereiten. Am 3. und 4. Juni stellt sich die Ballettschule mit „Dornröschen“ im Theater vor.