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Bald Wohnen in der Röderaue

Auf der ehemaligen Hoch- und Tiefbaufläche sollen Eigenheime und Reihenhäuser entstehen. Der Einkaufsmarktplan ist vom Tisch.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Naundorf. Seit zehn Jahren bemüht sich Projektentwickler Hartmut Grimmer aus Dresden um das Gelände des ehemaligen Großenhainer Hoch- und Tiefbau. Jetzt kommt der frühere Gewerbestandort an der Radeburger/Martin-Scheumann-Straße endlich auf die Zielgerade. Einen Bebauungsplan für ein Wohngebiet „An der Röderaue“ hat der Stadtrat jetzt beschlossen.

Die IVG Grimmer Entwicklungs- und Bauträger GmbH will auf mehr als zwei Hektar Land bauen: ein- bis zweigeschossige Einfamiliengebäude als Einzel- und Reihenhäuser. Dabei sollen sich im nördlichen Teil, also nahe an der Radeburger Straße, die Reihenhäuser als Bauträgermodell konzentrieren. Weiter südlich sollen Grundstücke zur freien Vermarktung und Bebauung erschlossen werden.

Hartmut Grimmer freut sich, dass es nun endlich richtig losgeht. Mit seinen Plänen, auf der Fläche Einkaufsmärkte zu konzentrieren, ist der Dresdner gescheitert (siehe Infokasten). Doch mit einem allgemeinen Wohngebiet kommt er der Stadt sehr entgegen. Denn Großenhain braucht neue Eigenheimflächen. „Ein Großteil der im Flächennutzungsplan ausgewiesenen noch nicht entwickelten Wohnbaulandstandorte ist derzeit kurzfristig nicht aktivierbar“, heißt es in der Stadt.

Breiter Grünstreifen zur Aue hin

Auch mit dem Projekt Röderaue geht noch mindestens ein Jahr ins Land, bis Baurecht hergestellt ist. Der genaue Bebauungsplan wird jetzt erst erarbeitet. Einig war sich der Stadtrat vorerst bei der räumlichen Ausdehnung. Das Gebiet reicht südlich ins Überschwemmungsgebiet von Alte Röder und Röderneugraben hinein. Trotzdem soll der derzeit brachliegende Standort soweit bebaut werden, weil es ganz unten einen Gewässerrandstreifen geben wird. Auch zahlreiche Bäume und Sträucher sollen einen breiten Grünstreifen bilden. „Einschränkungen sind im Bebauungsplanverfahren abzuklären“, heißt es in der Stadtratsvorlage. Etwa 20 Häuser könnten das Wohngebiet bilden.

Vorher muss die Altsubstanz abgerissen werden und eine umfangreiche Altlastensanierung erfolgen. Das ist dem Bauherren bewusst. Der ehemalige Kreisbau steht seit etwa 2000 leer. Die Ruinen erinnern nicht mehr daran, dass das Unternehmen Mitte der 90er Jahre von hier aus im ganzen Elbtal bekannt wurde. Der Großenhainer Hoch- und Tiefbau war in der Ära von Baulöwe Rolf-Jürgen Otto durch Großaufträge beim Reihenhaus-Bau in Weißig bei Dresden überdimensional aufgestockt worden. Dann kam nach dem tiefen Fall des Ex-Dynamo-Dresden-Präsidenten auch der Niedergang des hiesigen Unternehmens.

Ins Blickfeld rückte das Gelände noch einmal, als sich hier zur Landesgartenschau ein Großparkplatz erstreckte.