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Bahn saniert Sohlander Viadukt

Die Eisenbahnbrücke ist eingerüstet. Die Bauarbeiten sollen etwa vier Wochen dauern.

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© C. Junghanß

Von Constanze Junghanß

Sohland a. Rotstein. Die Dorfstraße beim Eisenbahnviadukt Sohland ist für den Verkehr wieder freigegeben. Sie war kurzzeitig gesperrt, weil am Viadukt gebaut wird. Aktuell ist das vor über 150 Jahren errichtete historische Bauwerk weiter von beiden Seiten eingerüstet und teilweise mit einer grünen Abhängung „verpackt“. Auf den Gerüsten stehen die Bauarbeiter mit ihren Putzkellen. Der Granit, aus dem das Viadukt gebaut ist, wird auf beiden Seiten neu verfugt. Zudem laufen Instandsetzungsarbeiten. Die Bauzeit wird nach Auskunft der Arbeiter noch drei bis vier Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Eine erneute Sperrung der Straße sei nicht geplant. Auch die Züge auf der Strecke würden weiter fahren wie bisher. Es käme zu keinen Beeinträchtigungen. Auftraggeber für die Instandsetzung der Brücke ist die Deutsche Bahn. Laut der Baustelleninformationskarte der DB Netz AG findet in der Nacht vom 2. Oktober dort eine Brückenprüfung mit Totalsperrung in der Zeit von 1.10 bis 4.10 Uhr statt. Vor Kurzem wurden auch weitere Eisenbahnviadukte auf der Bahnstrecke Dresden–Görlitz instand gesetzt, so zum Beispiel die in Löbau und Rosenhain. Dort sind die Arbeiten beendet worden, wie die Bahn-Mitarbeiter sagen.

Das Sohländer Viadukt ist ein sogenannter Steingewölbbau aus Granit. Er besteht aus drei großen Bögen. Durch einen davon führt die Dorfstraße Richtung Tankstelle beziehungsweise in die andere Richtung in den Ort hinein. Mit 15 Metern ist der Mittelbogen der höchste. Die Straße an dieser Stelle ist allerdings besonders schmal. Fahrzeuge müssen entgegenkommende Autos durchlassen und gegebenenfalls warten. Auf die aktuellen Bauarbeiten weisen Verkehrsschilder am Straßenrand hin. Der Bau der Eisenbahnstrecke Löbau– Görlitz ist schon lange her. Er begann 1845 durch die damalige „Sächsisch–Schlesische Eisenbahn“. Zwei Jahre später war die Strecke fertiggestellt. Offiziell rollte der erste Zugverkehr bis nach Görlitz am 1. September 1847. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde 1947 der Mittelteil des Eisenbahnviaduktes – wie fast alle anderen Brücken der Bahnstrecke auch – gesprengt. Die Reparatur erfolgte noch im gleichen Jahr, ist in einer Sohländer Chronik zu lesen. Ebenso, dass 1946 ein Streckengleis infolge der Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert wurde. Erst seit 18 Jahren ist der letzte Streckenabschnitt wieder zweigleisig.