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Bäckerei weckt Gewerbegebiet auf

Schon einmal wollte sich ein Bäcker in Lohmen niederlassen – daraus wurde nichts. Jetzt gibt es einen neuen Interessenten.

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© Daniel Schäfer

Von Nancy Riegel

Lohmen. Eine Überschrift in der Sächsischen Zeitung im Mai 2009 hieß: „Bäckerei baut in Lohmens Gewerbegebiet“. So ähnlich könnte der Titel heute wieder lauten. Damals nämlich wollte die Bäckerei Mehnert auf dem Gewerbegebiet am Bahnhof investieren. Die Pläne verliefen im Sand, gebaut wurde schließlich in Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Nun präsentiert Bürgermeister Jörg Mildner (CDU) einen neuen Interessenten, der in Lohmen bauen will. Es handelt sich um die Bio-Bäckerei Spiegelhauer aus Pirna. Diese hat sich auf Brote und Brötchen aus regionalem Bio- und Demeter-Getreide spezialisiert.

Im jüngsten Technischen Ausschuss wurde das Gebäude vorgestellt, das hinter der Lebenshilfe-Wohnstätte Sonnenhof errichtet werden soll. „Es soll fast so groß werden wie die neue Turnhalle“, erklärt der Bürgermeister. Parkflächen sind vorgesehen, auch einen Verkaufsraum soll es laut Skizze geben. Spiegelhauer will seine Produktion von der Bahnhofstraße in Pirna nach Lohmen verlagern und damit für Mitarbeiter und Zutaten mehr Platz schaffen, informiert Erik Spiegelhauer, Sohn des Geschäftsführers. Außerdem wäre der neue Standort hochwassersicher. „Noch ist aber nichts spruchreif“, betont er. Lediglich die grobe Planung stehe.

Bei der Suche nach einer Produktionsfläche seien die Mitarbeiter im Internet eher zufällig über das Gewerbegebiet am Ortseingang der Gemeinde gestoßen, berichtet Erik Spiegelhauer. Denn wer auf der Staatsstraße S 164 von Pirna nach Lohmen fährt, dem fallen die Äcker auf der linken Seite nicht unbedingt als potenzielle Gewerbeflächen auf. Seit Jahren findet die Kommune keine Investoren, die sich dort niederlassen wollen. Obwohl die Grundstücke deutlich günstiger sind als im benachbarten Pirna. Die bereits erwähnte Bäckerei Mehnert war der letzte große Interessent gewesen.

Nun scheint sich am verschlafenen Zustand etwas zu ändern. Neben Spiegelhauer gebe es weitere Interessenten, so der Bürgermeister. Konkret drei Bauherren, die neben der Lebenshilfe Hallen errichten wollen. Außerdem möchte die Gemeinde ein weiteres Flurstück im Gewerbegebiet vom Land Sachsen kaufen. Es handelt sich um eine etwa sechs Hektar große Fläche zum Preis von 250 000 Euro. „Ein Kauf wie dieser gehört zur Daseinsvorsorge einer Gemeinde“, kommentiert Mildner den Ratsbeschluss. Der Acker ist derzeit noch an eine Agrarproduktion verpachtet, soll aber für potenzielle Investoren schnellstmöglich zur Verfügung stehen.