Von Jürgen Müller
Niederau. Der Wettergott ist kein Oberauer. Nach der Hitzeperiode schickte er ausgerechnet zum großen Badfest anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Waldbades eine fiese Kaltfront. Badewetter sieht anders aus. Doch Baden war nicht unbedingt das Wichtigste beim Jubiläum. Die beiden Feiertage hielten zahlreiche Höhepunkte bereit. So sprangen zur Eröffnung Fallschirmspringer aus 3000 Metern Höhe ab und landeten punktgenau im Bad. Andere geplante Veranstaltungen wie das Reiten mussten wegen des schlechten Wetters ausfallen. Objektleiter Alexander Rajek ist dennoch sehr zufrieden. „Trotz des schlechten Wetters vor allem am Sonnabend war das Fest richtig gut besucht. Unsere Gäste ließen sich das Feiern nicht vermiesen“, sagt er. 200 Besucher am Sonnabend und 400 am Sonntag zählte er. „Damit sind wir angesichts des Wetters sehr zufrieden. Vor allem das Badewannenrennen am Sonntag hat viele Leute angezogen“, so der Objektleiter. Bei diesem Badewannenrennen ging es am Sonntagnachmittag richtig zur Sache. Sechs Teams, die aus je drei Männlein oder Weiblein bestanden, kämpften in ihren selbst gebauten Vehikeln, die per Tretwerk, Paddel oder Handbetrieb angetrieben wurden, darum, wer am schnellsten den Parcours absolviert. Der eine oder andere ging dabei unfreiwillig baden. Bei 19 Grad Celsius Wassertemperatur war das aber zu verschmerzen. Durch das kalte Wetter in den vergangenen Tagen hatte sich auch das Wasser wieder abgekühlt. Zeitweise lag die Wassertemperatur in dem Naturbad in dieser Saison schon bei 23 Grad Celsius.
Eine Nachlese vom Badewannenrennen im Oberauer Bad
Am Ende waren die Feuerwehrleute die Schnellsten. Es siegte das Team „Black Pearl“ von der Feuerwehr Ockrilla vor der „Dorfdeischreddung“, das ist die Mannschaft der Niederauer Feuerwehr. Die „Büchsenmacher“ aus Niederau konnten als Dritter ebenfalls noch einen Pokal in Empfang nehmen. Jeder Teilnehmer erhielt auch einen Gutschein für die Minigolfanlage. Die ist nämlich neu seit diesem Jahr. 20 000 Euro insgesamt ließ sich die Gemeinde diese Freizeitanlage kosten. Niederau leistet sich nach wie vor ein Freibad, schießt jährlich etwa 50 000 Euro zu, manchmal auch bis zu 70 000 Euro. Das hängt vor allem von den Investitionen ab. Dieses Jahr wird es wohl wieder ein bisschen mehr.
Gute Kunden für Wasserratten und Sonnenhungrige: Ab nächste Woche solls wieder wärmer werden. In Oberau ist man jedenfalls auf den Ansturm in den Ferien, die am Freitag beginnen, gut vorbereitet. Einen solchen hat es im Mai und Juni schon gegeben. Während im gesamten vergangenen Jahr 11 000 Gäste das Bad besuchten, waren es in dieser Saison schon 5 000. „Das ist super. Die hohen Temperaturen haben die Leute ins Bad getrieben. So viele Gäste hatten wir zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nie“, sagt Alexander Rajek. (SZ/jm)