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Autobahnschild für das Obstland

Zwei braune Hinweistafeln sollen auf der Autobahn 14 auf die Anbauflächen in der Region hinweisen. Damit ist der Konzern in guter Gesellschaft.

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© eleonore

Von Verena Toth

Dürrweitzschen. Die Stiefelstadt Döbeln mit der Pferdebahn hat eins, die Stadt Waldheim hat auch schon eins, auch die Burg Mildenstein ist auf der Autobahn 14 mit einem braunen Hinweisschild vertreten. Nun kommt mit dem Sächsischen Obstland eine weitere touristische Besonderheit für die Region hinzu. Künftig werden Reisende auf der Autobahn 14 in Fahrtrichtung Dresden zwischen den Anschlussstellen Grimma und Mutzschen sowie in Fahrtrichtung Magdeburg zwischen den Anschlussstellen Döbeln-Nord und Leisnig jeweils mit einer der charakteristischen braunen Tafeln auf einen lohnenden Abstecher hingewiesen.

Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) erläutert, warum sich der Hinweis auf die Anbauflächen des sächsischen Obstlandes zwischen Grimma, Döbeln und Oschatz besonders anbietet. Mit den weitläufig angelegten Obstplantagen ist es das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Sachsen. Auf rund 1 300 Hektar Anbaufläche werden jährlich mehr als 40 000 Tonnen Obst erzeugt, die dann neben dem reinen Obstverkauf zu Sachsenobst-Fruchtsäften und -Nektare sowie zu Sachsenobst-Obstweinen verarbeitet werden. „Die Sortenvielfalt des angebauten Obstes sowie deren vielfältige Verarbeitungsvarianten sind beeindruckend,“ so Doris Drescher, Präsidentin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr. „Das Sächsische Obstland im sächsischen Burgen- und Heideland zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Ein Besuch im Obstland ist nicht nur im Sommer oder Herbst, wenn die Bäume ihre Früchte tragen lohnenswert, sondern auch im Winter und Frühjahr, wenn die Plantagen mit Schnee bedeckt oder in voller Blüte stehen.“ Auch die vielen Veranstaltungen, die Verkostungsaktionen in den Plantagen und die Betriebsbesichtigungen in Obstkeltereien und -brennereien sowie in Obstlagerhäusern, Sortier- und Verpackungsstationen seien einen Besuch wert. Die neuen Unterrichtungstafeln an der Autobahn sollen vorbeifahrende Touristen dazu einladen, sich selbst ein Bild vom Sächsischen Obstland zu machen.

Das Lasuv hat die verkehrsrechtliche Anordnung zur Aufstellung der touristischen Unterrichtungstafel bereits erteilt. Im nächsten Schritt ist die Obstland Dürrweitzschen AG als Antragsteller gefragt. „Die Aufstellung kann vorgenommen werden, sobald die Schilder gefertigt sind. Die Kosten der Schilder tragen die Antragsteller“, so das Lasuv .

Im Freistaat Sachsen dürfen an Autobahnen zwischen zwei Anschlussstellen insgesamt bis zu vier dieser touristischen Hinweistafeln – jeweils zwei in jeder Richtung – und damit doppelt so viele wie nach Bundesrecht allgemein vorgesehen aufgestellt werden. Für diese braunen Schilder an Autobahnen gelten die Bundesrichtlinien für die touristische Beschilderung. Diese besagen, dass touristische Unterrichtungstafeln als Hinweis auf touristisch bedeutsame Ziele dienen. Vor den jeweiligen Anschlussstellen dürfen bis zu vier Schilder stehen, wenn es die örtlichen und verkehrlichen Verhältnisse zulassen. Zwischen den einzelnen Tafeln muss aber ein Mindestabstand von 250 Meter eingehalten werden. Solche Tourismushinweise sind auch an autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraßen möglich. Dies betrifft Straßen mit je zwei Fahrstreifen für eine Richtung, die durch bauliche Einrichtungen getrennt sind. Voraussetzung ist, dass es sich um einen längeren Streckenabschnitt ab zehn Kilometer außerhalb geschlossener Ortschaften handelt.