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Ausgezeichnetes „Willkommen in Johannstadt“

Das Netzwerk unterstützt Migranten nicht nur im Stadtteil. Dafür gibt es jetzt eine Auszeichnung – und Preisgeld.

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© Sven Ellger

Von Nora Domschke

Insgesamt 17 Vereine, Initiativen und Unternehmen hatten sich für den Dresdner Integrationspreis beworben. Oder wurden dafür vorgeschlagen. Die Skulptur und das Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro konnten an diesem Sonnabend dann letztlich die Mitglieder des Netzwerks „Willkommen in Johannstadt“ mitnehmen.

Mit dabei war der 53-jährige Dresdner Axel Uhli, der sich seit diesem Jahr im Netzwerk engagiert – zunächst mit einer Patenschaft für einen jungen Mann aus dem Irak. „Ich habe ihn auf Ämter begleitet und mit ihm Deutsch geübt“ erzählt Axel Uhli. Mit Erfolg: Mittlerweile hat sein Schützling den Deutschtest bestanden. Nun will sich der Dresdner, der in Leuben wohnt, um eine syrische Familie kümmern. Um diese ehrenamtliche Arbeit geht es , wenn der Integrationspreis vergeben wird.

Im Herbst 2016 überreichte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die Auszeichnung zum ersten Mal. In diesem Jahr musste sich die Jury unter anderem zwischen Projekten wie dem interkulturellen Gemeinschaftsgarten Prohlis, dem Musikprojekt „House of Music“ der Banda Internationale und der Kita „Kleiner Globus“, die vom Ausländerrat betrieben wird, entscheiden.

Überzeugt habe schließlich die professionelle Arbeit und Struktur des Netzwerks „Willkommen in Johannstadt“, das Ende 2015 gegründet wurde. Dessen Mitglieder kümmern sich nicht nur um neu Zugewanderte, sondern auch um jene Ausländer, die schon länger in Dresden leben. Dabei beschränkt sich das Engagement nicht nur auf die Johannstadt. David Lubell ist Leiter der Organisation „Welcoming International“ und betonte in seiner Laudatio, wie wichtig es für Migranten sei, mit Computer- und Sprachkursen, aber etwa auch der Betreuung von Müttern und Kindern das Zurechtfinden im Alltag zu erleichtern.

Um die Integration in den Arbeitsmarkt geht es beim – in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen – Anerkennungspreis, den das Unternehmen GSA-CAD GmbH bekam. Von 80 Mitarbeitern haben 38 einen Migrationshintergrund. Die Dresdner Firma bietet unter anderem technische Gebäudeplanungen, aber auch Personaldienstleistungen an und bindet Migranten in die Arbeit ein. Das habe mittlerweile den positiven Effekt, dass andere Unternehmen diese Mitarbeiter abwerben, sagte Geschäftsführer Axel Wulke am Sonnabend.