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Ausbildungsangebote vor der Haustür

14 Unternehmen stellen Achtklässlern der Goetheschule Mügeln 23 Lehrberufe vor. Einige Schüler kommen ins Staunen.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Louis Burkhart kommt aus Auerschütz. Der Ortsteil von Ostrau liegt nicht ganz einen Kilometer vom Gewerbegebiet entfernt. Doch dass es hier so tolle Ausbildungsmöglichkeiten gibt, hat der Achtklässler erst zur Berufsrallye erfahren. Die organisieren die Unternehmen gemeinsam mit dem Gewerbeverein und der Gemeindeverwaltung. Und weil sich die Prokuristin Christa Müller von Pietsch Haustechnik schon seit vielen Jahren für die Nachwuchsgewinnung engagiert, hält sie die Fäden für die Organisation der Rallye zusammen.

Die Achtklässler der Goetheschule Mügeln hatten die Wahl zwischen 14 Firmen, die 23 Ausbildungsberufen vorstellten. Jeder entschied sich je nach Interessenlage für zwei oder drei Angebote. Die waren sehr vielfältig und reichten vom Landwirt, Dachdecker, Bankkaufmann, Land- und Baumaschinenmechatroniker bis zum Damen- und Herrenfriseur.

Louis Burkhart wollte die Firma Pietsch Haustechnik kennenlernen, denn er interessiert sich für den Beruf des Industrie- oder Groß- und Außenhandelskaufmanns. Von Christa Müller erfuhren die Schüler, welche Voraussetzung und sozialen Kompetenzen für diesen Beruf mitzubringen sind. Sie stellte das Unternehmen und einige Mitarbeiter vor. Denn viele von ihnen haben bei Pietsch Haustechnik schon gelernt und sich im Laufe der Zeit beruflich weiterentwickelt. Dazu gehört Mike Schewloka. Er schloss 2004 die Lehre ab, absolvierte ein berufsbegleitendes Studium und ist nun für die IT-Technik und die Schulung der Mitarbeiter auf diesem Gebiet im Unternehmen zuständig.

Eine neue Abteilung für den technischen Vertrieb baut zurzeit David Gühne auf. Er hatte bereits den Beruf des Klempners in der Tasche, als er bei Pietsch begann. Nach dem Abschluss eines dualen Studiums ist er nun Diplomingenieur für Versorgungstechnik. An diesen und anderen Beispielen erlebten die Schüler, welche Möglichkeiten ihnen für ihre berufliche Entwicklung offen stehen. Louis Burkhart kennt nun das Unternehmen und kann sich durchaus vorstellen, ein Praktikum zu absolvieren. Angemeldet hatte er sich noch beim Farbenhersteller Meffert und der Wein- und Sektkellerei Tophie. Der Achtklässler findet es gut, dass es die Berufsrallye gibt und er nun weiß, welche Firmen in der Region ausbilden.

Rege Nachfrage gab es auch für den Beruf des Verwaltungsfachangestellten, der bei der Gemeinde Ostrau erlernt werden kann. „Wir bieten auch Praktika an. So könnten die Jugendlichen herausfinden, ob ihnen die Büroarbeit überhaupt liegt“, sagte Hauptamtsleiterin Antje Zornik. Die Schüler seien sehr interessiert und neugierig gewesen. Antje Zornik stellte ihnen die Aufgaben verschiedener Ämter vor. Marion Finster, Mitarbeiterin bei Augenoptik Sandow, brachte den Schülern den Beruf des Augenoptikers näher. Sie erlebten, wie die Sehstärke der Augen geprüft wird, durften Fassungen auswählen und kleine Arbeiten in der Werkstatt erledigen. Wer Augenoptiker werden will, muss handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, kommunikativ sein und technisches Verständnis haben.