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Auf zur letzten Fahrt

Nach 35 Jahren verabschiedet sich einer der bekanntesten Fahrer der Kirnitzschtalbahn in den Ruhestand.

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© Marko Förster

Von Marko Förster

Bad Schandau. Er ist quasi zum Gesicht der Kirnitzschtalbahn geworden. 35 Jahre lang tat Christian Müller beflissen seinen Dienst im Fahrerhaus der Kirnitzschtalbahn. Nun gab es einen bewegenden Abschied. Am Freitag ging er auf seine letzte Fahrt als Fahrer.

Seine allererste Bahn war auch die letzte. Der 65-jährige Christian Müller legte 1979 seine praktische Fahrschulprüfung auf dem Triebwagen 5 der Firma MAN, Baujahr 1928, ab. Das Original ist immer noch betriebsbereit. Wie immer steuerte der Thürmsdorfer die Bahn wieder sicher zur Endhaltestelle.

Dort wurde Christian Müller dann von seinen Kollegen erwartet und in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Auf die Minute genau hielt er den Fahrplan ein. Um 17.14 Uhr wartete am Kurpark Bad Schandau eine Überraschung auf ihn. Erst wurde angestoßen. Natürlich mit Orangensaft statt Sekt. Neben Worten des Dankes, gab es Blumen und ein Modell der Kinitzschtalbahn mit dem Triebwagen Nummer vier. Das Original wurde 1960 in Gotha gebaut.

Die Nummer vier war der Triebwagen, den Müller in den letzten 20 Jahren am liebsten gefahren hatte. Das wussten alle Kollegen. Einer von ihnen, Martin Fahs, hat deshalb ein Modell der Nummer vier selbst gebastelt. Der zweifellos handwerklich begabte Elektriker kann auch die Straßenbahnen auf der Strecke fahren. Besondere Grüße überbrachte Torsten Bauch, ebenfalls einer der Straßenbahnfahrer, vom Verein „Freunde des Eisenbahnwesens - Verkehrsmuseum Dresden“. Christian Müller fuhr von 1979 bis 1986 und wieder von 1990 bis 2018 die Kirnitzschtalbahn. In den 80er-Jahren war er der einzige Stammfahrer der Bahn, wie er erzählt.

Seine letzte Runde als Fahrer einer der historischen Bahnen ging wie immer von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall und zurück. In Zukunft wird er die Fahrten im Kirnitzschtal nur noch entspannt als Fahrgast genießen. (mf, SZ/gk)