Merken

Auf der Suche nach dem passenden Job

Landkreis und Arbeitsagentur haben zum Ausbildungstag geladen. Und die Firmen lassen tief blicken.

Teilen
Folgen
© Marko Förster

Von Anja Weber

Pirna. Neugierig schaut sich Jessica Schultz aus Stolpen in dem Wohnmobil um. Das hat die Neustädter Firma Capron mitgebracht, die sich als einer der Ausbildungsbetriebe am Sonnabend im Berufsschulzentrum in Pirna präsentiert hat.

An über 120 Ständen präsentierten sich Unternehmen der verschiedensten Branchen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. „Ziel ist es, dass der Tag die Augen auch für Neues öffnen kann und Jugendliche Berufswege im Landkreis kennenlernen, auf die sie bisher vielleicht noch nicht aufmerksam geworden sind“, sagt Landrat Michael Geisler. Bei der Messe bieten die Unternehmen deshalb den Schülerinnen und Schülern durch zahlreiche praktische Angebote Gelegenheiten für Einblicke in vielleicht auch noch unbekannte Berufsfelder.

Ob Jessica sich bei Capron in Neustadt bewerben wird, das weiß sie noch nicht. „Auf jeden Fall soll der Beruf Spaß machen“, sagt sie. Doch nicht nur Spaß, sondern auch Urlaub und Geld spielen für die künftigen Auszubildenden eine Rolle, wie eine Umfrage der SZ ergeben hat.

Auf was die künftigen Auszubildenden bei der Bewerbung achten

Die 14-jährige Melanie Richter aus Pirna hat gemeinsam mit ihren Eltern den Tag der Ausbildung genutzt, um sich zu informieren. Eine konkrete Vorstellung vom Beruf habe ich noch nicht, aber 35 Tage Urlaub und 800 Euro Lehrlingsgeld wären schon gut“, sagt sie. Fündig geworden sei sie mit diesen Vorstellungen allerdings nicht. Bei Nadja Petermann wären das auf jeden Fall keine Gründe. „Ich möchte einen Pflegeberuf lernen. Für mich wäre eher ein gutes Team wichtig“, sagt die 15-Jährige. Sie hat die Chance genutzt und gleich vor Ort ihre Bewerbungen samt Foto abgegeben. Auch das ist beim Tag der Ausbildung möglich. Dazu gibt es am Stand der Agentur für Arbeit auch Tipps für die richtige Bewerbung.

Was die Betriebe ihren Auszubildenden alles bieten

Die Zeiten, dass Schulabgänger vor den Unternehmen Schlange stehen, um sich zu bewerben, sind vorbei. Darauf haben sich einige Firmen auch eingestellt und können ihren Auszubildenden auch einiges anbieten. „Da bei Capron in Schichten gearbeitet wird, stellen wir zum Beispiel für Lehrlingen von außerhalb kostenlose Zimmer in Neustadt zur Verfügung“, sagt Lehrausbilder Rico Zimmer. Das Unternehmen gewährt 20 Tage Urlaub und zahlt nach Tarif 500 Euro im ersten Lehrjahr.

Die Firma Brunnenbau Wilschdorf wirbt zum Beispiel mit 30 Tagen Urlaub und einem vielfältigen Berufsfeld, da der Auszubildende verschiedene Fachbereiche durchläuft. Die Berufsschule des Unternehmens befindet sich in Brandenburg an der Havel. Die Fahrtkosten werden ebenfalls übernommen. Mit vielfältigen Ausbildungsberufen wirbt auch die Schmiedeberger Gießerei GmbH. „Wir bieten darüber hinaus auch Unterstützung bei Weiterbildung oder möglichen Studiengängen“, sagt Björn Langhelm von dem Unternehmen. Ganz passabel liest sich auch die Lehrlingsentgelttabelle. Im ersten Lehrjahr gibt es beispielsweise 801 Euro pro Monat und bei entsprechenden Leistungen noch 60 Euro Zuschlag.

Dass die Ausbildungsvergütung interessant sei, aber zweitrangig sein sollte, sagt Uwe Skobowsky, Ausbildungsbetreuer bei der Fahrzeugelektrik Pirna. Das Unternehmen sei daran interessiert, einen Stamm an Mitarbeitern heranzuziehen. Es gehe vor allem um eine hochwertige Ausbildung in breitgefächerten Berufsbildern. Dennoch kann das Unternehmen einiges bieten. So gibt es erfolgsorientierte Prämien. Außerdem wird für die Azubis ein Erlebnistag veranstaltet. Die Ausbildungsvergütung reicht von 700 Euro im ersten Lehrjahr bis 800 Euro im vierten Jahr.

Interessierte finden Ausbildungsunternehmen unter www.unternehmensatlas.de.

Der nächste Tag der Ausbildung findet am 15. September 2018 statt.