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Auf den Zahn gefühlt

Der Pirnaer Kieferorthopäde Uwe Havemann wurde jetzt von der Zeitschrift Fokus ausgezeichnet. Dabei hat er Werbung gar nicht nötig.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Die Überraschung ist groß. Am 17. Mai trudelt unerwartete Post ein in die Gemeinschaftspraxis von Kieferorthopäde Uwe Havemann und seiner Frau Kerstin, die als Zahnärztin arbeitet. Absender ist die Zeitschrift Focus Gesundheit. Sie empfiehlt Uwe Havemann als Mediziner in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zu den Beurteilungskriterien zählen unter anderem: Empfehlungen von anderen Ärzten, Ausbildung, Berufserfahrung, Praxisausstattung sowie Patientenzufriedenheit. Basis der Daten ist die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit.

„Wir wussten überhaupt nichts von der Erhebung und waren baff“, erklärt Dr. Kerstin Havemann. Dennoch freut sie sich gemeinsam mit ihrem Mann und dem gesamten Team über die Urkunde, die jetzt im Eingangsbereich der Praxis an der Schillerstraße hängt. „Obwohl wir Werbung gar nicht nötig haben, ist es eine schöne Anerkennung unserer Arbeit“, bestätigt ihr Mann Uwe.

Dass er in der Wir-Form spricht, hat seinen Grund. Denn ohne das gesamte Team hätte der Facharzt diese Auszeichnung nicht erhalten. „Wir arbeiten hier auf Augenhöhe miteinander, jeder weiß, was zu tun ist, bringt sich ein und ist den Patienten zugewandt“, erläutert er. Insgesamt fünf Schwestern sind in der Gemeinschaftspraxis angestellt.

Flut strömt durch Praxis

Dabei lief nicht immer alles glatt. Kerstin Havemann erinnert sich genau. „Am 1. April 1991 haben wir uns aus der Poliklinik herausgelöst und uns mit einer Praxis am Steinplatz selbstständig gemacht.“

Einfach war der Start nicht. Zunächst mussten passende Räumlichkeiten gefunden werden. Die Havemanns suchten mit dem Kinderwagen die Altstadt ab. Außerdem waren bürokratische Hürden zu überwinden. Und schließlich benötigten sie Eigenkapital. „Die Volksbank Pirna war das einzige Institut, dass uns Geld für die Existenzgründung gegeben hat“, sagt Uwe Havemann, der noch heute dankbar ist.

Ob der Standort allerdings wirklich so gut gewählt war, ist zweifelhaft. 2002 schoss die erste Flut durch die Räume. 2006, Ende 2010 und schließlich 2013 folgte dasselbe Szenario. Danach zog das Ehepaar Havemann die Reißleine und mietete Räume an der Schillerstraße in Copitz für die Praxis an.

Was Uwe Havemann an seinen Beruf so mag? „Ich arbeite gerne mit Kindern zusammen und helfe ihnen mittels Spangen zu einem schönen Gebiss“, erklärt der Mediziner. Kein langweiliger Job. Im Gegenteil. Jeden Tag habe er gemeinsam mit seinen kleinen Patienten etwas zu lachen und zu schmunzeln. Bei der Behandlung setzt er übrigens voll auf Transparenz. „Ich erkläre immer, was ich mache. Das schafft Verständnis und Vertrauen.“

Die Patienten würdigen seine offene Art. Seit 1983 arbeitet Uwe Havemann in Pirna als Kieferorthopäde. „Mittlerweile kommen die Kinder meiner ersten Patienten zu mir in die Praxis“, sagt er und lacht.