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Auf dem Weg zum Traumberuf

Jonas Barkawitz will Lehrer werden. Mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr verbessert er seine Chancen auf einen Studienplatz.

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© André Braun

Von Frank Korn

Großweitzschen. Der Berufswunsch Lehrer hat sich bei Jonas Barkawitz vor zwei Jahren herauskristallisiert. Damals hat er ein zweiwöchiges Praktikum an der Grundschule in Großweitzschen absolviert. „Mir bereitet der Umgang mit den Kindern sehr viel Spaß, deshalb will ich Grundschullehrer werden“, sagt der 18-Jährige.

Mit einem Studium sofort nach Abschluss des Abiturs in diesem Jahr hat es nicht geklappt. Jonas Barkawitz nutzt die Gelegenheit und absolviert an der Grundschule Großweitzschen, die er früher selbst besucht hat, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Mit seiner offenen und freundlichen Art ist er sowohl bei den Lehrern und Erziehern als auch bei den Kindern sehr beliebt. Das bestätigt auch Denise Lange, die in der Gemeindeverwaltung für die Kindereinrichtungen verantwortlich ist. „Die Leiter von Schule und Kindertagesstätten loben die Arbeit von Jonas. Er arbeitet sehr selbstständig“, so Denise Lange.

Die Aufgabengebiete von Jonas Barkawitz sind vielfältig. An drei Tagen der Woche ist er vormittags im Schulsekretariat eingesetzt und nachmittags im Hort. An den beiden anderen Tagen unterstützt er die Erzieher in den Kindereinrichtungen. Dabei bekommt er Einblicke in den Schulalltag, gewinnt Erkenntnisse zum organisatorischen Ablauf. Im Hort unterstützt er die Kinder unter anderem bei den Hausaufgaben. Doch auch die Vorbereitung von Projekten wie Herbstfest oder Flohmarkt gehört zu seinen Aufgaben. Und natürlich steht das Spielen mit den Kindern ganz oben auf der Tagesordnung. Ein wichtiger Aspekt für Hortleiterin Juliane Oehmichen ist der Zeitfaktor. „Wenn die Kinder Jonas fragen, ob er mit ihnen spielt, dann macht er das gern. Er kann auch länger mit den Kindern spielen, als es mir möglich ist. Ich werde doch immer mal ans Telefon gerufen“, sagt Juliane Oehmichen.

Die Gemeinde Großweitzschen sei immer daran interessiert, Praktikanten oder FSJler einzusetzen, sagt Denise Lange. „Zum einen können die jungen Menschen herausfinden, ob sie für die Arbeit wirklich Interesse aufbringen, zum anderen werden die Mitarbeiter ein wenig entlastet“, so Lange. Derzeit absolvieren sechs junge Menschen in der Verwaltung und den Kindereinrichtungen der Gemeinde ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Praktikum. „Die Gemeinde schließt Verträge mit dem Träger der Maßnahmen ab“, erklärt Denise Lange.

Dieser Träger ist die Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH, Bereich Mensch für Mensch. „Wir sind als Träger für Freiwilligendienste sachsenweit tätig und haben in der Region Döbeln unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten für unsere Freiwilligen“, sagt Claudia Lau, Pädagogische Fachkraft im Freiwilligendienst. Neben dem Krankenhaus zählt die Regenbogenschule zu den festen Einsatzstellen direkt in Döbeln. Weitere Möglichkeiten gibt es beim Christlichen Schulverein Döbeln-Technitz, im Kindergarten, in der Grundschule und dem Hort Großweitzschen und in den Wohnstätten „Die Brücke“ Hochweitzschen. Außerdem können die Freiwilligen im betreuten Wohnen, in der stationären Altenhilfe, der Tagespflege und in Sozialstationen in Waldheim, Hartha und Roßwein eingesetzt werden.

Die Fachstelle für Freiwilligendienste in Dresden spricht von etwa 5 000 Freiwilligen sachsenweit. Bei der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH sind derzeit 100 junge Menschen im FSJ tätig. „Vereinzelt haben wir auch noch freie Stellen in der Region Döbeln zur Verfügung. Bewerbungen nehmen wir jederzeit gern entgegen, denn ein Einstieg in das FSJ ist jederzeit möglich“, so Claudia Lau.