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Auf dem Weg zum Profi-Musiker

Der Gitarrist Richard Fuhrmann zog schon als 15-Jähriger das Publikum an. Jetzt etabliert er eine eigene Konzertreihe im Görlitzer Apollo.

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© Pawel Sosnowski

Von Ines Eifler

Görlitz. Für einen jungen Musiker von 22 Jahren hat Richard Fuhrmann schon ziemlich viele Auftritte bestritten. Viele und erfolgreiche. Gleich sein erstes Konzert bei der Kneipennacht 2012 im Görlitzer Offkino Klappe die Zweite war so gut besucht, dass sich die Zuhörer dicht drängten.

Damals war der Gitarrist mit seinen 15 Jahren der jüngste Musiker des Abends und feierte seinen ersten echten Erfolg. „Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutet, einen ganzen Abend lang durchzuspielen, und war sehr überrascht, dass mir so viele Leute zuhörten“, erzählt Richard Fuhrmann. Inzwischen hat der junge Görlitzer an der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber sein Bachelorstudium im Fach Lehramt Musik und im Studiengang Gitarre abgeschlossen, hat dort vor Kurzem im Bandwettbewerb Uni-Air zusammen mit dem Singer-Songwriter Felix Hermann einen ersten Preis gewonnen, ist mit einem Konzert durch zehn Städte Deutschlands getourt und mit der Band Stereopilot im Vorprogramm von Künstlern wie Milow oder Matthias Reim aufgetreten.

Görlitz, wo er am kommenden Sonnabend wieder auftritt, war und ist dafür seine gute Basis. Hier ist Richard Fuhrmann geboren und aufgewachsen. Hier hat er seit seinem zehnten Lebensjahr Gitarrenunterricht genommen, zunächst klassischen an der Musikschule von Ljudmila Büchner, später populären bei Marc Winkler an der Musikschule Time2groove. Und hier hat er während seiner Abiturzeit am Curiegymnasium jede Menge Kontakte geknüpft, auf die er heute noch zurückgreifen kann. Und die ihm von Beginn an zeigten: Gemeinsam Musik zu machen öffnet Wege, die weiterführen und Mut zu immer wieder neuen musikalischen Aktivitäten machen. Die Jahre 2013 und 2014 in Görlitz waren dafür besonders prägend. Damals lernte Richard Fuhrmann den Tenor Jan Novotny kennen, der zu dieser Zeit am Theater engagiert war. Er lernte die Mitglieder der Görlitzer Band Jochen Fünf kennen und freundete sich mit Benjamin von Reiche an, der ebenfalls Tenor am Theater war. Mit Jan Novotny trat er im Apollo, im Kings Pub, im Café Kugel und im Theater Zittau auf. Meist mit Country- und populären Songs von Rosenstolz bis Queen, die Jan Novotny zu Fuhrmanns Akustikgitarre klassisch interpretierte. In der Inszenierung des Görlitzer Theaters „Tannhäuser oder Die Keilerei auf der Wartburg“ wirkte die Band Jochen Fünf mit, Richard Fuhrmann sprang als Gitarrist ein. 2017 begann er mit Benjamin von Reiche aufzutreten, mit dem er kürzlich erst in Berlin zu hören war. Und häufig stand er in Görlitz und Umgebung gemeinsam mit seinem früheren Lehrer Marc Winkler auf der Bühne, davon mehrmals im Apollo. Diese kleine Spielstätte des Theaters ist auch jetzt wieder der Ort, den Richard Fuhrmann ansteuert. Hier hat er bereits voriges Jahr zusammen mit Felix Hermann ein Weihnachtskonzert gegeben, nun will er eine eigene Reihe etablieren, für die ihn das Theater und einige Görlitzer Sponsoren unterstützen. Am Sonnabend, 6. Oktober, erklingt zum ersten Mal ein Konzert unter dem Titel „Richard Fuhrmann and friends“, weitere am 8. Dezember und 9. März. Geplant sind jeweils Doppelkonzerte. Am kommenden Sonnabend wird Richard Fuhrmann im ersten Teil des Abends im Duo mit der Dresdner Sängerin Jana Pöche auftreten, mit der er bekannte Songs etwa von Eurythmics, Oasis oder Amy Winehouse so lange bearbeitet hat, bis ganz eigene Interpretationen entstanden. Für den zweiten Teil hat Fuhrmann den österreichischen Crossover-Gitarristen und Komponisten Simon Riedlecker gewonnen, der vor allem mit selbstgeschriebenen Stücken auftritt. „Die Akustikgitarrenszene ist wesentlich größer und vielseitiger, als mancher annimmt“, sagt Richard Fuhrmann. „Meine Idee für diese Reihe ist es, die Görlitzer daran teilhaben zu lassen und für diese Szene zu begeistern.“

Konzert am 6. Oktober, 19.30 Uhr, im Apollo, Hospitalstraße 3, Karten u. a. im SZ-Treffpunkt