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Auch kulinarisch ein Fest?

An Imbissbuden mangelt es auf dem Dresdner Stadtfest auch in diesem Jahr nicht – wohl aber an kreativen Leckereien.

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© Christian Juppe

Von Sarah Grundmann

Unter den Duft von gebratenem Hähnchenfleisch mischt sich etwas Exotisches. Mit der Nase lassen sich die orientalischen Gewürze, die Osama Abou el Azm in seinem „Yalla Grill-Mobil“ verwendet, kaum erkennen; mit dem Gaumen schon. Der gebürtige Ägypter hat sich mit seinem eigenen Food-Truck im vergangenen Jahr einen kleinen Traum erfüllt. Seitdem ist er jedes Wochenende unterwegs. Das Dresdner Stadtfest durfte bereits 2016 nicht fehlen. Am Wochenende stand das Grill-Mobil auf der Schloßstraße, nahe dem sogenannten Food-Club auf der Piazza.

„Es ist weniger los als 2016“, sagt der gelernte Koch, während er den hausgemachten Fladenbrotteig knetet. Den braucht er als Tüte für sein Hähnchen-Shawarma – ein ägyptisches Fleischgericht. Serviert mit Knoblauch-Joghurt und Eisbergsalat hat es etwas von Hähnchen-Döner. Die Gewürze geben dem Gericht etwas Orientalisches – vor allem Schärfe. Daneben stehen bei el Azm vegetarische Gerichte auf der Karte.

Wer kein Fleisch isst, für den ist das Angebot auf dem Stadtfest ansonsten recht überschaubar. Auch figurbewusste Esser oder Freunde der kreativen Küche werden hier nur schwer fündig. Zwar mangelt es wahrlich nicht an Imbissständen. Der Weg zwischen Terrassenufer und Ostragehege ist fast ausschließlich von Büdchen mit Essen und Getränken gesäumt. Doch außer vereinzelten orientalischen, afrikanischen und indischen Gerichten gibt es zumeist den all-festlichen Einheitsbrei: Bratwurst, Langos und Knobi-Brot, Bratwurst, Langos und Knobi-Brot. Dazwischen werden vor allem Leckermäuler fündig – an einem der Stände mit gebrannten Mandeln, Crêpes oder Baumstriezeln.

Sogar auf der von den Veranstaltern Food-Club genannten Piazza mangelt es an neuen Ideen. Knapp zehn Trucks halten dort ein Angebot für hungrige Stadtfest-Besucher bereit. Neben dem mittlerweile zum Standard-Repertoire gehörenden Pulled-Pork-Sandwiches und Empanadas gibt es vor allem eins: Burger. Gleich drei der Mobile bieten das Fastfood an – zugegeben in reichlich Variationen. Für die vegetarische Variante müssen dann aber auch sechs Euro hingelegt werden.

Bei den Standardangeboten sind die Preise moderater: Mit 2,50 Euro für die Bratwurst und einem Langos ab drei Euro bewegen sie sich auf dem Vorjahresniveau. Die meisten der Stadtfest-Besucher scheint das immer gleiche Angebot indes nicht zu stören, sie stellen sich in teils meterlangen Schlangen an den Grillbuden an. Und mal ehrlich: Eine Bratwurst mit Senf mag zwar einfach sein. Aber auch einfach lecker.