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Asylunterkunft schließt

Das Heim an der Dresdner Straße in Bautzen wird nicht mehr benötigt. Wie es mit dem Haus weitergeht, ist noch offen.

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© Uwe Soeder

Bautzen. Die Asylunterkunft in der Dresdener Straße in Bautzen wird Ende des Monats geschlossen. Das teilt das Landratsamt mit. In dem Gebäude, das früher einmal Bauberufsschule war, hatte der Landkreis seit Mitte 2016 unbegleitete minderjährige Asylbewerber untergebracht. In Spitzenzeiten lebten dort bis zu 24 junge Flüchtlinge, zuletzt wurden laut Kreissprecherin Dunja Reichelt nur noch zehn Jugendliche betreut. Sie werden nun auf andere Einrichtungen im Landkreis verteilt.

Für die Unterkunft an der Dresdner Straße laufen die Betriebserlaubnis und der Vertrag mit dem Betreiber aus, so Reichelt. Zudem werde der Standort nicht mehr benötigt, da es kaum noch neue Zuweisungen von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an den Landkreis Bautzen gibt. Insgesamt würden durch das Jugendamt des Landkreises derzeit noch 76 betreut, überwiegend in den Einrichtungen in Hoyerswerda, Döberkitz und Radeberg.

Aufgrund des Rückgangs der Zuweisungen habe man in Hoyerswerda und Döberkitz seit diesem Frühjahr bereits einzelne Gruppen aufgelöst. Außerdem wurde die Einrichtung in Neukirch im Sommer geschlossen. Seit Anfang September steht das Gebäude dort wieder als Schullandheim zur Verfügung. Derzeit plane der Landkreis, die Kapazitäten weiter zu reduzieren. So solle im kommenden Jahr entsprechend der aktuellen Prognosen die Einrichtung in Hoyerswerda auslaufen.

Wie es nach der Schließung der Asylunterkunft mit dem Haus an der Dresdener Straße in Bautzen weitergeht, ist allerdings noch offen. „Über die weitere Verwendung des Gebäudes ist noch keine Entscheidung gefallen“, so Dunja Reichelt. Die frühere Bauberufsschule gehört dem Landkreis Bautzen. Berufsschüler wurden dort aber schon länger nicht mehr unterrichtet. Zuletzt war darin noch das Medienpädagogische Zentrum untergebracht. Als 2015 jede Woche mehrere Dutzend Asylbewerber neu in den Landkreis kamen und immer mehr Plätze gebraucht wurden, richtete man dort zunächst eine Notunterkunft ein. Später wurde daraus ein reguläres Asylheim und danach eins speziell für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. (SZ)