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Klinik überzeugt bei Krankenhausstudie

Das F.A.Z.-Institut hat zahlreiche Patientendaten ausgewertet. Das Haus in Radeberg landet auf einem vorderen Platz.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Radeberg. Das muss man als vergleichsweise kleines Krankenhaus erst einmal schaffen: Die Asklepios-Klinik in Radeberg landet bei einem Vergleich von knapp 2 000 Krankenhäusern in ganz Deutschland auf Rang 273 und lässt damit mehr als drei Viertel aller Häuser hinter sich. Zu diesem Ergebnis ist das F.A.Z.-Institut in einer Studie gekommen. Die Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten unzählige Daten unter anderem von Patienten ausgewertet, so den Klinikführer der Techniker Krankenkasse, Angaben auf dem Portal klinikbewertungen.de, und die sogenannte Weiße Liste der Bertelsmannstiftung. Sie befragt kontinuierlich Patienten. Außerdem wurden die Qualitätsberichte der Krankenhäuser herangezogen. Bewertet wurde nicht nur die medizinische und technische Ausstattung der Krankenhäuser, sondern auch die Zufriedenheit der Patienten im Hinblick auf Unterbringung, Beratung und Behandlung.

Die Radeberger Asklepios-Klinik ist ein vergleichsweise kleines Haus. Patienten schätzen die familiäre Atmosphäre, sagt Geschäftsführer Sebastian Eckert.
Die Radeberger Asklepios-Klinik ist ein vergleichsweise kleines Haus. Patienten schätzen die familiäre Atmosphäre, sagt Geschäftsführer Sebastian Eckert. © Thorsten Eckert

Familiäre Atmosphäre

Besonders freut das Ergebnis natürlich den Geschäftsführer der Radeberger Asklepios-Klinik, Sebastian Eckert. „In diese Studie sind ja vor allem die Angaben von Patienten eingeflossen. Wenn sie uns eine gute Arbeit bescheinigen, dann ist das für uns eine besondere Anerkennung. Um die Patienten geht es schließlich bei unserer Arbeit“, sagt er. Die Gründe für das gute Abschneiden sieht Sebastian Eckert einmal in der Größe des Hauses. „Hier bei uns herrscht eine familiäre Atmosphäre. Ärzte und Krankenschwerstern kennen die Patienten. Das schätzen die Patienten. In größeren Häusern ist der Betrieb doch eher anonym“, sagt er.

Natürlich müsse auch die Qualität der medizinischen Versorgung stimmen. „Da ist unser Krankenhaus gleich auf mehreren Gebieten sehr gut aufgestellt.“ Beispielsweise bei der Endoprothetik, also dem Einsatz künstlicher Gelenke. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als einhundert künstliche Hüften eingesetzt. Hinzu kamen rund 100 Eingriffe am Knie und Schulter. Auch Behandlungen des Knie-, Schulter- und Sprunggelenkes sowie die Arthroskopie diverser Gelenke nach Unfällen gehören seit Längerem zu den Möglichkeiten.

Prüfung der Abläufe

Seit fünf Jahren ist die Radeberger Klinik auch Mitglied im sogenannten Trauma-Netzwerk Ostsachsen. Einem Verbund aus Krankenhäusern, die sich um die Behandlung von Unfallopfern kümmern - und dabei jeweils spezielle Schwerpunkte einbringen. Seit 2014 ist das Radeberger Krankenhaus auf diesem Gebiet auch mit einem Qualitätszertifikat als Endoprothetikzentrum zertifiziert; geprüft von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dafür nehmen unabhängige Prüfer jährlich die Abläufe in der Abteilung aufs Genaueste unter die Lupe. Zudem müssen in diesem Bereich Fachkräfte mit der entsprechenden Erfahrung arbeiten.

Um 0als Klinik solche Eingriffe durchführen zu dürfen, müssen zum Beispiel mindestens 50 Kniegelenks-Operationen pro Jahr laufen. In Radeberg sind es also immerhin fast doppelt so viele. Zudem werden durchschnittlich 130 Herzschrittmacher jährlich im Radeberger Krankenhaus eingesetzt. Das ist für das vergleichsweise kleine Haus eine enorme Anzahl. Im April 2017 wurde der 2 500. Herzschrittmacher seit 1995 eingesetzt. Damals entschied sich das Krankenhaus zur Spezialisierung im Bereich der Inneren Medizin, um sich im Wettbewerb mit anderen Grund- und Regelversorgern positiv abzuheben – mit Erfolg wie man sieht.

Nicht zuletzt spricht für die Qualität in Radeberg die Zusammenarbeit mit der Uniklinik in Dresden. Mehr als 300 Patienten kommen von dort jedes Jahr zur Behandlung nach Radeberg. Operationen an Leistenbrüchen, Gallenblasen, Schilddrüsen, Darm und Magen sind die häufigsten Eingriffe, die an ihnen vorgenommen werden. „Für uns ist die jetzt vorliegende Studie Hinweis, dass wird mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind“, sagt Sebastian Eckert abschließend.