Merken

Arrows-Cheerleader sind Weltmeister

Zwei Cheerleader des Pirnaer Vereins holen mit dem deutschen Junioren-Team in Florida WM-Gold.

Teilen
Folgen

Von Stephan Klingbeil

Pirna/Orlando. Großer Jubel bis nach Mitternacht: Zwei Cheerleader vom Verein Arrows Pirna sind am Mittwoch in Orlando (Florida) mit der Deutschen Junioren-Nationalmannschaft Weltmeister geworden. Die beiden Carolina Herrera und Vanessa Hambsch aus Lohmen konnten somit den ersten Titel für eine deutsche Nachwuchsmannschaft überhaupt bei diesem Saisonhöhepunkt im US-Bundesstaat Florida feiern.

Rund 100 Fans – Familie, Aktive und Eltern aus dem Verein sowie Freunde und Klassenkameraden der beiden 16-jährigen Weltmeisterinnen – verfolgten am Abend die Wettkämpfe auf einer Videoleinwand beim Public Viewing in der Turnhalle der Pirnaer Lessing-Grundschule. Und sie durften sich nach dem Votum der international besetzten Jury ausgelassen freuen. Die deutsche Auswahl gewann in der Kategorie „Junior Coed Advanced“, bei der in den Teams neben jungen Frauen auch männliche Junioren starten, vor Kanada und Chile.

„Es ist der Traum eines jeden Cheerleaders, den Weltmeister-Ring zu tragen“, erklärt Sylvia Herrera, die stolze Mutter von Weltmeisterin Carolina. „Wir haben gleich telefoniert. Es flossen viele Tränen der Freude.“ Ihre Tochter, die genauso wie Vannessa Hambsch in die zehnte Klasse geht, hatte sich bereits im vorigen Jahr für die damaligen ersten Nachwuchs-Weltmeisterschaften in Orlando qualifizieren können. Damals holte sie mit drei weiteren Arrows-Cheerleaderinnen sensationell WM-Silber.

Und nun setzten die Deutschen noch einen drauf. Zumal das reine „Junior-All-Girl-Advanced“-Mädchenteam vor England und Neuseeland gleich noch das nächste WM-Gold holte. „Das ist ein Riesenerfolg, auch für Sachsen“, freut sich in Pirna auch Stefan Linke, früher im Arrows-Vorstand und mittlerweile Präsident des Landesverbands CCVS. Denn in den fünf deutschen Nationalteams in Orlando – je zwei im Junioren- und Erwachsenenbereich sowie eine Para-Auswahl im Wettbewerb der Cheerleader mit Behinderung – sind rund 40 Sachsen dabei. Im „Junior Coed“-Weltmeisterformation stellen sie mit 14 Cheerleadern sogar mehr als die Hälfte der Teammitglieder.

Neben dem Gros der Starter aus der Hochburg Auerbach gehören auch Riesaerinnen und eben die zwei Arrows-Asse dazu. Die beiden Schülerinnen hatte sich zuvor wie viele andere Cheerleaderinnen aus ganz Deutschland zunächst mit einem Video beim Bundestrainerteam vorgestellt, das sie dann im vorigen September zum sogenannten Try-Out ins hessischen Limburg eingeladen hatte. Dort überzeugten Carolina Herrera und Vanessa Hambsch und lösten ihre Tickets für die internationalen Nachwuchs-Titelkämpfe in Übersee. Verband, Verein, Sponsoren und Familie halfen bei der Finanzierung des WM-Traums.

Nach ein paar Einheiten in Trainingslagern probten sie seit ihrer Ankunft in der vorigen Woche intensiv mit ihren Teamkolleginnen in den USA. „Sie hatten nicht so viel Zeit zur Vorbereitung. Da ist es schon irre, was sie jetzt gezeigt haben“, erklärt Linke. Nach dem obligatorischen Cheer zum Auftakt, dem Anfeuerungsruf, überzeugten die Deutschen schließlich die Jury mit ihrer zweieinhalbminütigen Show mitsamt ihren Kombinationen, Stunts, Pyramiden, Sprüngen und Tanzeinlagen.

Nach einer kurzen Nacht unterstützen die zwei Zehntklässlerinnen am Donnerstag die „Seniors“, die sich für das Finale am Freitag qualifizieren wollen. Am Sonntag fliegen sie zurück nach Deutschland, wo ihnen später ein standesgemäßer Empfang bereitet werden soll. Wann, stehe laut den Arrows noch nicht ganz fest. Für die zwei Weltmeisterinnen und andere Mitstreiterinnen ihres Vereins geht es dann im Juni noch nach Hamburg. Ehe die Saison endet, werden dort die Deutschen Meister gekürt. Als Regionalmeister und zweitbestes Team in der Qualifikation werden die zwei Lohmenerinnen mit ihrem Team, den Funky Arrows, auch dort Titelchancen haben.