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Arbeiten voller Menschlichkeit

Der Coswiger Maler und Pädagoge Manfred Karwofsky ist verstorben. Ein Nachruf.

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© privat

Von Reiner Büttner

Coswig. Manfred Karwofskys langes Künstlerleben hat sich vollendet. Er war Maler und Pädagoge. Jahrgang 1925, lehrte Karwofsky als Fachschuldozent viele Jahre Künstlerisches Gestalten und Methodik der Kunsterziehung an den Lehrerbildungsinstituten Nossen und Radebeul. Er war davon überzeugt, dass bildnerisch-produktive Tätigkeit für Heranwachsende enorme Potenzen zu ihrer körperlichen, geistigen und emotionalen Entwicklung besitzt.

Nach seiner Pensionierung waren das künstlerische Schaffen und sein Streben nach Vervollkommnung in noch stärkerer Intensität Teil seines Lebens. Dabei arbeitete er nicht isoliert im stillen Kämmerlein, sondern fühlte sich stets zu Gleichgesinnten hingezogen. Manfred Karwofsky – er wohnte in Coswig – war Mitglied im Meißner Kunstverein und beteiligte sich regelmäßig am Radebeuler Grafikmarkt. In mehreren Ausstellungen seiner Werke, unter anderem in Meißen und Moritzburg, suchte er das Gespräch mit dem Publikum. In Karwofskys Arbeiten spiegelt sich reiche Lebenserfahrung wider, seine Gedanken und Emotionen zur wechselvollen Geschichte unseres Landes. In seinen Landschaften, in locker gesetzten Farben und Strukturen, fühlt man förmlich das Atmen der Natur, das Werden und Vergehen.

Seine Akte und Porträts aber sind aus anderen Lebenssituationen und Emotionen heraus entstanden. Mit kräftigen Pinselhieben formt er Menschengestalten. Durch farbiges Modellieren malt er Plastizität, und dadurch erscheinen sie wie aus Fleisch und Blut. Sie widerspiegeln auf poesievolle Art Menschlichkeit und Schönheit.

Manfred Karwofskys Malereien regen zur Besinnung an und sensibilisieren in unserer schnelllebigen, visuell überladenen Welt, denn viele Menschen haben nicht mehr die nötige Ruhe innezuhalten, zu sehen und zu erleben.

Das Betrachten seiner Arbeiten, vorwiegend in Aquarell- und Acryltechnik, bereitet uns Vergnügen und fordert auch zum Nachdenken auf.